Donnerstag, 23. September 2010

Ghanas Stromnetz

Im Labor vom Kurs Operating Systems haben wir heute unseren bisherigen Code vorführen müssen. Die Aufgabe war eine Shell mit verschiedenen Funktionen zu basteln. Die Gruppenergebnisse waren sehr unterschiedlich. Es waren richtig gute dabei, aber auch wenige gute. Björns als auch meine Gruppe hatten jeweils zwei Programme, einen in Java und einen in C++. Björns Gruppe hat es wenigstens noch hin bekommen, seinen Javacode in C++ abzuändern. Meine Gruppe leider nicht. Wir hatten somit meinen Javacode. Naa Kai, so heißt das Mädchen in meiner Gruppe, den Namen von dem Jungen habe ich mir noch nicht merken können. Er hat in etwa verstanden, was ich gemacht habe, aber Naa Kai leider gar nicht. Somit stand ich vor der Klasse und habe in meinem gebrochenen Englisch versucht zu präsentieren. Da dem lehrer klar war, dass die beiden kein Java können, hat er sie gefragt, was sie gemacht hätten. Somit haben sie einen etwas merkwürdigen C++-Code gezeigt.
Nun müssen wir dafür einen Bericht schreiben.

Tagsüber war es heute richtig heiß. Den Leuten lief nur so der Schweiß von der Stirn. Björn versucht mir zu erklären, dass es an der Luftfeuchtigkeit liegt, die hier wohl sehr hoch sein soll. Ich spühre sie nicht so richtig. Ich finde es eigentlich recht angenehm bei den Temperaturen. Ich finde, so langsam merkt man hier, dass die kaltezwei Monate vorüber gehen, weil es abends wärmer ist, als zu Anfang wo wir ankamen. Spät abends fing es an zu regnen und es kam auch jede Menge Regen runter und trotzdem war es angenehm warm. Ich habe noch lange mit ein paar Leuten unten gesessen und Karten gespielt.
  
Etwas erschreckend ist hier das Stromnetz. Das es hier nicht den deutschen Normen entspricht, das war uns schon bewusst, aber mittlerweile verstummen hier sehr viele Laptops. In meinem Zimmer auf meiner Zimmerhälfte befinden sich vier Steckdosen, von denen nur zwei funktionieren. Bei den anderen beiden summt es öfter mal etwas merkwürdig. Es hat mich zwar sehr stutzig gemacht, aber immer hin werden meine Geräte aufgeladen. Manchmal muss man zwar am Stecker wackeln damit es funktioniert, aber es geht. Mehr verwundert war ich dann darüber, dass sich mein Laptop ab und an von alleine einschaltet, wenn er am Stromnetz hängt. Ich kann mir immer noch nicht erklären warum. Auch Björn guckte mich nur mit einem fragenden Blick an. Na ja, da es nun mal nicht ständig passiert, habe ich es einfach hingenommen, es ist halt Afrika. Aber da es nun immer mehr Leute werden, die ihren Laptop nicht mehr anbekommen, vermuten wir, dass es am Stromnetz liegen könnte und irgendwelche kleinen Bauteile einen Kurzschluss erleiden. Bei allen das gleiche Problem, der Laptop sagt einfach gar nichts mehr. Ab und an leuchtet wohl noch das Powerlämpchen. Ein paar Ghanaer haben wohl auch öfter mal Probleme. Bei dem einen wackelt das Bild, bei dem anderen sind lauter Streifen auf dem Monitor. Ich habe mir daraufhin mal meinen Adapterstecker angesehen und musste feststellen, dass der eine Steckkontakt, sehr, sehr schwarz aussieht. Für mein Handyladekabel brauche ich keinen Adapter, der passt so in die Steckdose. Das Ladekabel war neu und der gleiche Steckkontakt wie beim Adapter ist ebenfalls schwarz geworden. Ich hoffe doch sehr, dass meine Geräte diesen Afrikaaufenthalt überleben. Ich weiß ja nicht für welche Leistung das Hostel ausgelegt ist, aber in jedem Doppelraum läuft schon mal ein Kühlschrank und ein Reiskocher. In den meisten auch ab und an eine Kochplatte. Dann in jedemzimmer ein Ventilator. Unten im Büro eine Klimaanlage. Einige Ghanaer haben sogar ihren Fernseher oder eine Mikrowelle mitgebracht. Dann kommen die ganzen Laptops der Studenten dazu, plus kleingeräte, die öfter mal aufgeladen werden müssen. Nicht zu vergessen das Licht, welches hier Tag und Nacht brennt. Außerdem befinden sich hier sieben Küchen und in jeder steht ein Kühlschrank mit Gefrierfach und ein oder zwei Kochplatten. Dann wird unten in der Mensa den ganzen Tag Essen zubereitet. Vielleicht ist der Stromverbrauch sehr hoch hier. Aber vielleicht sind die Leitungen auch einfach zu alt hier. Jedenfalls habe ich bis jetzt noch Glück gehabt mit meinen Geräten und hoffe, das bleibt so.         

1 Kommentar:

  1. Hmm, ihr braucht Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz. Das Stromnetz in Ghana verwendet, wie wir in Deutschland 230V/50h, wahrscheinlich sind die Schwankungen durch die Stromausfälle sehr hoch (zwischen 120-300V). Das kann jedes Gerät schrotten, besonders Spannungen >250V. Ich würde darauf tippen das es immer wieder Abfälle gibt und kurz darauf Stöße mit ~300V. Das knallt natürlich voll durch. Mit viel Glück fliegt irgendwann einfach nur die Sicherung im Netzteil des Laptops oder es ist komplett hinüber. Falls ihr ein Elektro Geschäft findet fragt mal nach... vielleicht haben die ja was da.

    - Maik

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