Dienstag, 7. September 2010

Ausflug nach Cape Coast

Am Freitag um 11:30 Uhr haben wir uns am Haupteingang des Campus getroffen. Wir sind zu viert gereist. Julia, Carlotta, Daniela und ich. Wir hatten eigentlich vor ein Tro-Tro zum kaneshie Market zu nehmen. Haben uns dann aber ganz schnell entschieden ein Taxi zu nehmen, da sehr viele, viele Ghanaer vorhatten mit einem Tro-Tro zu fahren. Das hätte gewiss eine Stunde gedauert bis wir in eines bekommen hätten. Das erste Taxi haben wir abgelehnt, der Fahrer wollte zu viel Geld. Aber schon der Zweite ließ mit sich handeln. Schon nach ca einer Stunde waren wir am Kaneshi Market. Dieser liegt im Westen der Stadt und günstig auf der Straße nach Takoradi. Von Dort aus fahren viele Tro-Tros nach Cape Coast. Wir hatten Glück und mussten nicht lange nach einem suchen. Wir waren die ersten im Tro-Tro. Es wurde gewartet bis es voll ist und schon ging es los. In der Zwischenzeit wurden wir natürlich des öfteren von Händlern angesprochen, die uns viele leckere Dinge verkaufen wollten. Bis wir allerdings aus Accra raus waren, hat es auch noch mal ein Stündchen gedauert. Es war soviel Stau, das kann man sich kaum vorstellen. Während dessen hatten wir immer wieder die Gelegenheit, Eis, Banananchips, Getränke, spielzeugautos und, und, und zu kaufen.

unser Tro-Tro nach Cape Coast

Einkaufen vom aus...

Von Accra bis Cape Coast sind es 144 km. Cape Coast war bis 1876 die Hauptstadt der Kolonie Goldküste. Heute ist es das verwaltungszentrum der Zentralregion. Die Stadt hat ca 88500 Einwohner. Accra im Vergleich hat ca 2 500 000 Einwohner.

Nach dem wir nun 2 Stunden aus Accra heraus gebraucht haben, lief der restliche Weg richtig gut. Nach 4 Stunden haben wir Cape Coast erreicht. Unterwegs war alles sehr grün. Es gibt hier viele verschiedene Arten von Bäumen. Aber auch die kleineren Orte anzuschauen war sehr interessant. Ich habe sogar die typisch afrikansichen Lehmhütten unterwegs gesehen.  Ich wollte soviel gucken, doch dann bin ich irgendwann eingeschlafen. 

In Cape Coat angekommen hat doch gleich ein Taxifahrer gesehen, dass dort Weiße im Tro-Tro sitzen und hat sich sofort angeboten uns hinzufahren, wo immer wir wollen. Nach einer langen Diskussion haben wir ihn dann auch auf unsere Preisvorstellung drücken können. Er hat uns dann zum „Hans Cottage Botel“ gebracht. Das war unsere Unterkunft übers Wochenende. Es ist ein nettes, kleines Hotel, welches auch im Reiseführer empfohlen wird. Das Restaurant ist auf Pfählen über einem kleinen See gebaut. In diesem See befinden sich echte Krokodile. Wir hatten zusammen ein Vierbettzimmer und haben die Nacht 6 Cedis bezahlt. Man kann natürlich auch 2-Bettzimmer oder sogar kleine Hütten mieten, welche dann aber teuer sind.

unser Zimmer

Wir haben zu erst etwas die Gegend erkundet und uns anschließend ins Restaurant  über die Krokodile gesetzt. Leider haben wir keiner gesehen. Das Essen war gut und zur Abwechslung mal nicht so scharf.
Das Witzige war, dass wir ja mal etwas anderes als unser ISH sehen wollten und dann treffen wir ganz viele andere ISH-Bewohner.
Irgendwie scheine ich die Kakalaken anzuziehen, denn als wir abends zu Bett sind, lag wieder einmal eine auf dem Rücken gedreht im Zimmer und hat mit den beinen gezappelt. Diese war etwas kleiner als die letzte in meinem Zimmer, aber trotzem ziemlich groß. Daniela war so mutig diese zu entfernen.

 
Der pool vom Hans Cottage Botel
Welche Frucht das ist, muss ich noch rausfinden

von links nach rechts: Daniela, Carlotta, Julia


an dieser Straße befindet das Hostel

Den Samstag morgen haben wir einem Bad im Pool beginnen lassen. Das war das erste mal, dass ich hier in Ghana schwimmen gegangen bin. Die Dusche danach musste dann ausfallen, weil es aus dem Wasserhahn nur tröpfelte. Nach dem Frühstück sind wir losgelaufen Richtung Cape Coast. Wir dachten uns, es fahren bestimmt ein paar Taxis oder Tro-Tros, wo wir unterwegs einsteigen können, aber auf Grund des Festivals in der Stadt waren die meisten schon voll. Aber irgendwann ha t uns ein leeres Taxi gefunden und hat sich relativ schnell auf unseren Preis eingelassen. Im nächsten Ort kam es uns so vor, als ob er vor seinen Kumpels angegeben hat, vier hübsche, weiße Mädels im Auto zu haben. :-)
Er hat uns direkt bis zum Festival gebracht, viel weiter kam er auch nicht, weil die Straßen dicht waren, übersät mit Menschenmassen.



Das Fest, was dort gefeiert wurde heißt „Fetu-Afahye“ und wird immer am 1. Samstag im September gefeiert. Im deutschen kann man sagen, das „Fest der neuen Kleider“. Es ist eine Art Karnevalsumzug. Sieben Asofo-Gruppen laufen durch die Stadt. Die jeweiligen Chiefs werden getragen und bekommen sogar einen Regen-/Sonnenschirm zu Schutz. Der oberste Chief hat sogar drei Schirme. Mit viel Trommelmusik und Tänzen marschieren sie durch die Stadt. Ab und an haben die Chiefs auch Bonbons geworfen. Alle sind sehr schick angezogen. Die Kinder stecken teilweise in Anzügen oder glitzernen Kleidchen. Natürlich laufen aber auch Kinder mit Masken und Klingelbüchse herum. Es war sehr schön und spannden, aber auch etwas anstrengend in der Menschenmasse.
Nachdem wir alle einmal gesehen hatten, sind wir ein wenig beiseite und haben alle anderen Leute hinterher laufen lassen. Als die Straße leerer schien, sind auch wir hinterher. Allerdings kommt so ein Umzug ja nicht schnell voran, so dass wir wieder alle eingeholt haben. Es war die einzige große Straße, die zum Strand führt. Da wir nicht durch kleine Gassen laufen wollten, blieb uns nichts weiter übrig als hinter her zu tanzen :-)
Auf dem Weg haben wir uns noch eine Kirche angeschaut. Diese lag sehr weit oben, so dass sich uns  einer gute Blick von oben auf die Stadt bot. Von dort aus konten wir auch das Dach vom Cape Coast Castle sehen. Dieses war unser Ziel. Bei der Kirche haben wir den Pfarrer kennen gelernt. Er sprach deutsch und erzählte uns, dass er sieben Jahr in Düsseldorf gelebt hat.
Von der Kirche aus, haben wir wieder ein leeres Stückchen Straße erwischt, ehe wir wieder in der Menschenmasse waren. Aber dann waren wir am Strand.
Es war schön am Strand, aber wahrscheinlich durch das Festival auch sehr dreckig. Die Wellen riesen groß! Die Kinder, die im Wasser tobten, waren alle nicht weit drin, alle sehr nach am Ufer.
Wir sind am Strand bis zum Castle gelaufen. Dort haben wir dann uns wohl bekannte Gesichter vom ISH getroffen. Wir standen dort auf einer Art Felsen und selbst bis dort hoch sind einige Wellen geschlagen.
Von dort aus sind wir weiter und hatten uns ein vegetarisches Restaurant aus dem Reiseführer rausgesucht. Doch als wir ankamen, sagte man uns, die haben grade geschlossen und machen Montag wieder auf. Also haben wir uns etwas anderes essbares gesucht. Am Nachbartisch saß ein Geschwisterpärchen, Bruder und Schwester, mit denen wir uns ganz nett unterhalten haben. Sie haben uns angeboten, uns zum Hostel zu bringen, weil es schwierig werden könnte ein Taxi zu bekommen. Weil ja heute am Festival so viele Leute ein Taxi haben wollen. Aber wir haben höflich abgelehnt. Es war wzar schwierig ein Taxi zu bekommen, aber wir haben eins gekriegt. Er ist mit uns sogar noch über den campus der Cape Coast Uni gefahren, natürlich nur weil er den Stau umgehen wollte. Das es bereits dunkel war, konnten wir sowieso nicht viel davon sehen.

Im Hostel angekommen, haben wir uns erstmal eine Dusche gegönnt. Im Gegensatz zu unserem ISH konnten wir hier sogar warm duschen. Es gab tatsächlich ein Schalter um auf warm umzuschalten. Zu dumm nur, dass grade der Strom ausfiel, als ich in der Dusche stand. Es wurde nicht nur das Wasser plötzlich kalt, nein, ich stand auch völlig im Dunkeln. Ich war bedient von der warmen Dusche! Als das Licht wieder an ging, sehe ich dann auch noch eine Art Tausendfüssler neben meinen Füßen. Soviel Adrenalin wie bei diesem Duschen, hatte ich lange nicht mehr.

Wir saßen noch lange draußen und haben die warme Luft genossen, dabei hatte ich genug Zeit um wieder runter zu kommen. Dass wir die Nacht einen mini Gecko im Zimmer hatten, habe ich zum Glück erst am nächsten Morgen festgestellt.

Am Sonntag sind wir recht früh aufgestanden und haben uns von einem Taxi zum Castle fahren lassen. Dort angekommen haben wir schön gemütlich am Strand gefrühstückt und sind dann ins Castle rein gegangen. Das Castle gehörte zum Schluß den Briten und gehört zu den größten Sklavenumschlagsplätzen der Welt. Man geht zuerst durch das Historische Museum für westafrikanische Geschichte. Anschließend haben wir eine führung durch die Burg mitgemacht. Es war sehr interessant, aber auch gleichzeitig ein merkwürdiges Gefühl, wenn man sich vorstellt, was den Leuten angetan wurde. Wir waren in den unterirdischen Kerkern, wo die Menschen bis zu drei Monate ausharren mussten. Es war nicht grade groß und kam nur wenig Licht rein. Die Menschen durften nciht mal raus, wenn sie mal auf Toilette mussten. Das wurde alles da drin erledigt, wo sie aßen und schliefen. Die Männer und Frauen wurden getrennt gehalten. Die Höhlen der Frauen waren nicht tief in der Erde, wie die der Männer.  In der Zelle, war es sogar noch dunkler, weil dort überhaupt kein Licht herein kam. Als wir alle in dem kleinen Raum waren, hat der Guide dann das Licht einmal ausgeschaltet, damit wir fühlen konnten, wie das war. Ich war froh, als ich da wieder raus war. Weiter haben wir die Wohnquartiere der Gouverneure  besichtigt und die Mannschaftsquartiere. Die Kanonen zur Verteidigung der Burg sind auf das Meer gerichtet. Auch die alten Kugeln sieht man dort noch.
Wenn man davon absieht, für welchen Zweck die Burg diente, ist die Burg eigentlich eine sehr schöne Anlage. Man kann sich gut vorstellen, wie gut die Gouverneure dort lebten. Die Zimmer boten einen optimalen Meerblick.

Wir wollten vor der Heimfahrt noch mal eben schnell etwas essen. Doch mal eben schnell, hieß eine Stunde auf vegetarische Burger warten. Wir waren in einer kleinen Imbissbude gegenüber vom Strand. Und der Besitzer und Koch ist dann erstmal  losgefahren um die Zutaten einzukaufen. Aber so waren sie wenigstens frisch. Es hat auch wirklich lecker geschmeckt.
Dort haben wir dann vier Mädels aus Deutschland kennen gelernt, die als Voluntär hier waren. Ist schon merkwürdig wie viele Deutsche man hier trifft. Witzig war, dass die vier letztes Wochenende in Kumsai waren und dort Leute von uns vom ISH getroffen haben.

Danach ging es dann aber ab zum Bus Richtung Accra. Wir wollten ja noch halbweg im Hellen ankommen. An der Busstation angekommen, hieß es, der Bus ist da, aber es fehlt ein Fahrer, aber es müsste in der nächsten Stunde einer kommen. Ok, also an das Ende der Warteschlange gestellt und gewartet. Wir hatten Glück und mussten grade mal eine viertel Stunde warten. Zuück sind wir mit einem richtigen Bus gefahren, kein Reisebus, sondern ein Linienbus. Es war sogar noch 1 Cedi günstiger als auf der Hinfahrt. Der Bus ist bis zum Kaneshi Market gefahren und dort mussten wir wieder in ein Tro-Tro umsteigen. Gut das Julia sich da bereits auskannte und uns über die Brücke gelotst hat. Halb 8 waren wir dann wieder im ISH.
Es war ein sehr spannendes und aufregendes Wochenende. Und wir haben uns auf der Rückfahrt auch schon wieder auf unser ISH gefreut. Es war merkwürdig, aber wir haben tatsächlich vom „Zu Hause“ gesprochen.

In Cape Coast ist mir noch aufgefallen, dass die Mütter mit ihren Kindern geschimft haben, sobald  sie ankamen um zu betteln.

Heute habe ich mich ans afrikanische Tanzen gewagt. Ich war beim Tanzkurs. Das sieht so toll aus, wenn die Ghanaer tanzen! Aber ic hglaube, ich bin dafür nicht geboren. Das sieht so einfach aus, ist aber sehr schwer nach zu machen. Ich bin immer wieder bei den Schritten durcheinander gekommen. Langsam ging es eigentlich, aber an deren Tempo komme ich nciht heran. Und vor allem anstregend war das. Eine halbe Std joggen gehen ist nicht s dagegen. Ich war so fix und fertig, das könnt ihr euch nicht vorstellen.Für mich ist das ja nur just for Fun, aber die Trainer nehmen das ganze sehr ernst und sind auch etwas streng.  

Ansonsten könnt ihr euch bestimmt nach diesem Eintrag vorstellen, was ich heute gemacht habe :-)

 

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