Donnerstag, 25. November 2010

noch drei Wochen

Im Kurs Wireless Communication haben wir heute unseren ersten Test geschrieben. Ein kleiner Vorgeschmack auf die Prüfung. Die Prüfung für diesen Kurs findet am 6.12. statt. Die Termine rücken immer näher.

Man merkt langsam, dass sich das Semester dem Ende neigt, dass die Zeit hier fast vorbei ist. Heute in drei Wochen geht schon mein Rückflug. Im Hostel hängt schon ein Zettel aus, der uns daran erinnert, unsere Flugdaten im IPO bekannt zu geben, damit wir pünktlich zum Flughafen gebracht werden.

Es ist ein komisches Gefühl, weil man hier noch soviel machen möchte und die Zeit dafür langsam aber sicher knapp wird. Man registriert jetzt, welche Ausflugsziele man nicht mehr schafft und muss entscheiden, was will ich noch unbedingt sehen.
 

Freitag, 19. November 2010

Pünktlich zu  9:30 Uhr waren Björn und ich im Seminarraum und wollten den angekündigten Test schreiben. Die meisten Kommilitonen waren schon da und sagten, der Test wird um 12 Uhr im Labor geschrieben. Da hätte man ja fast mit rechnen können. Also wir wieder zurück ins ISH und um 12 ins Labor. Der prof war der Meinung wir saßen zu dicht aufeinander und hat die Hälfte der Studenten in einen anderen Raum geschickt. Wir hatten eine Stunde Zeit. Björn und ich waren vorher fertig. Wir mussten ein paar IP-Adressen berechnen und ein paar Fragen beantworten.
Nach dem Test sollten wir zum Prof ins Büro kommen, er wollte mit uns über die Prüfung reden, da wir ja früher als die anderen Studenten schreiben.
Sein Büro befindet sich in der Balme Libary. Das ist jetzt das dritte Büro, das wir von einem Professor hier sehen und dieser hier hat mit Abstand das nobelste Büro. Schreibtisch und Regale vom Feinsten. Viel Technik und eine eigene Klimaanlage. Dem geht scheint es gut zu gehen. Er fragte uns wie wir dem Inhalt zurecht kommen und wollte unsere Mailadresse haben, um uns die letzten Unterlagen zukommem zulassen.
Die Prüfung für dieses Modul findet am 4. Dezember statt.

Donnerstag, 18. November 2010

Neuer Stammplatz angenommen

Der Platz bei Björn vor der Tür scheint unser neuer Stammplatz hier im ISH zu werden. Es ist immer schattig und weht ein leichter Wind. Hier lässt es sich gut arbeiten. Es gesellen sich auch immer mehr Leute zu uns  :-)

Mittwoch, 17. November 2010

Wieder ein Feiertag

Heute ist wieder mal ein Feiertag, das heißt, keine Vorlesung. Wie sollte es auch anders sein, es ist ein moslimischer Feiertag. Viele Leute haben sich sehr schick angezogen und haben gegenüber vom ISH an einer Zeremonie teilgenommen. Auch Studenten vom ISH waren dabei und haben sich schick gemacht.


Björn und ich haben einen neuen Sitzplatz im ISH gefunden. Der Gang vor seiner Zimmertür. Seinen Sessel hat er schon vor einiger Zeit raus gestellt. Der schweizer Dominic, sein Nachbar hat das gleiche getan. Somit hatten wir schon mal zwei Plätze. Zum Frühstück holte Björn seinen kleinen Tisch raus und wir haben uns ausgebreitet.
Den Rest des Tages haben wir zum Programmieren der Hausaufgabe und zum Vorbereiten auf einen Test am Donnerstag genutzt. Ja, wir studieren hier auch ;-)

Dienstag, 16. November 2010

Sirigu

Am Donnerstag, den 11.11.2010, sind wir nach Sirigu gefahren. Das ist ein Dorf in der Nähe von Bolgatanga. Es liegt noch etwas nördlicher. Dort haben wir eine Töpferei besichtigt. Dort kann man auch übernachten, es ist ein nettes, ruhiges Plätzchen. Das Problem ist nur, dass dort nichts als die Töpferei ist. Es kommt nur selten ein Taxi vorbei und bis zum Dorf ist es ein Stückchen.

Die Fahrt dort hin war das Ziel schon wert. Wir sind ca. 1 Stunde über eine Schotterpiste gefahren. Die Landschaft kommt dem, was man aus dem Fernsehen über Afrika sieht, sehr nahe. Viel Gras, zum Teil trocken, aber auch grün, ein paar Bäume und sonst nichts. Vereinzelt sieht man runde Lehmhütten.
Wir sind an einer kleinen Ortschaft vorbei gekommen, in der eine große Gruppe Menschen wartete. Sie haben auf irgendetwas gewartet, das sie abholt. Sie müssen schon lange gewartet haben. Wir fuhren, für die Leute, in die falsche Richtung. Sie haben unserem Taxifahrer eine Anzahlung gegeben und er hat versprochen, dass er zurück kommt, sobald er uns abgesetzt hat. Das ist das Problem hier, die Hütten stehen soweit auseinander, dass sie keine größere Ortschaft bilden, zu der es sich lohnen würden, einen Bus, ein Tro-Tro oder ein Taxi zu schicken. Aber die Leute wohnen auch zu weit weg von einem größeren Ort, dass sie laufen könnten. Auf der sogenannten Straße fahren sie auch sehr viel mit alten, klapprigen Fahrrädern, aber schwere Sachen können sie damit nicht transportieren. Und das obwohl die meisten sehr geübt sind in schweren und unhandlichen Gegenständen auf ihren Köpfen zu balancieren. Im Süden von Ghana sieht man die Leute immer nur zu Fuß, aber hier habe ich tatsächlich schon Fahrradfahrer mit dicken, langen Baumstämmen fahren sehen. Oder ein anderer Fahrradfahrer hatte hatte eine 4 m
2 große Palette auf seinem Kopf. Es ist schon echt faszinierend. Die Leute, die ihre ganzen Sachen, die sie verkaufen wollen, auf dem Kopf tragen, heißen „Kayayee“. Die meisten von den haben keine Unterkunft und schlafen auf der Straße.

Mir ist aufgefallen, dass die Gegend gut mit Stromleitungen ausgestattet ist. Es stehen überall Masten. Die Leute hier haben eher Strom als Wasser.

Bei der Töpferei angekommen wurden wird sehr nett begrüßt. Aber unser Taxi hat sich schnell wieder auf den Weg gemacht, um seine wartenden Fahrgäste einzusammeln.
Wir wurden durch das Gelände der Töpferei geführt. Auf dem Gelände befinden sich auch die Schlafmöglichkeiten für Gäste. Es gibt einen ganz netten Dorm room und mehrere 2-Bett-Zimmer mit eigener Dusche. Alle Gebäude auf dem Gelände haben für diese Region typische, handbemalte Verzierungen. Die sehen sehr hübsch aus.

  
Die Töpferei
Der Gemeinschaftsraum

Danach haben wir uns ein typisches Wohnhaus angesehen. Die Leute im Norden mögen es nicht, wenn man sie fotografiert und diese Wohnanlage ist extra für die Besichtigung von Touristen. Wie die meisten Häuser, befindet es sich versteckt im Maisfeld. Man sieh es von der Straße aus nicht. Der Eingang befindet sich im Westen, weil aus Richtung Osten immer die „Bösen“ kamen.

Der versteckte Weg zu dem Wohnhaus.
... von außen...
Der Eingang

... vor dem Haus.
Das kleine Loch, ist der Eingang zum Schlafraum.
Dort oben befindet sich eine Art Terrasse, von dort aus konnte man Eindringlinge beobachten.
... ein Blick von oben...

Anschließend sind wir noch in den Ausstellungsraum der ganzen Keramiksachen.
Hier haben wir festgestellt, wie dreckig wir eigentlich sind. Rot-Brauner sandstaub zierte unser Gesicht. Sobald man sich gekratzt hat, waren Spuren erkennbar  ;-)

Der Ausstellungsraum.

Als wir dann mit unserer Besichtigung durch waren, brachte leider kein Taxi neue Touristen. Der Chef hat versucht uns ein Taxi zu besorgen, aber als es nach einer halben Stunde immer noch nicht danach aussah, das in absehbarer Zeit, eins vorkommen könnte, haben wir beschlossen zum eigentlichen Dorf zu laufen. Der Chef hat uns ein kleines Stückchen begleitet uns uns den Weg gezeigt. Er sagte, wir müssen immer auf der Straße bleiben und gerade aus gehen. Wir würden dann einen Fluss kreuzen, dann noch einmal links halten  und dann wären wir schon da. Er meinte, es sind ungefähr 2 km.
Es fühlte sich an, wie nirgendwo in Afrika :-)  links und rechts war nichts als Landschaft. Die Sonne brannte...
 Wir kamen dann auch zu dem Fluß, allerdings war dieser ausgetrocknet, aber wie hätten wir ihn sonst auch kreuzen sollen. Ich hoffte, er meinte den.
Die Gegend wurde dann auch etwas belebter, es kamen uns Fahrradfahrer und Fußgänger entgegen, die alle freundlich grüßten. Irgendwann tauchte rechts im Gebüsch eine Kuh auf und dann waren wir auch schon im Dorf. Im Dorf haben wir uns erstmal Wasser besorgt. Hier herrschte ein fröhliches Dorftreiben. Den erst besten Bus konnten wir leider nicht nehmen, weil dieser für Bewohner war, die zum Beten wollten. Aber ein shared Taxi stand berei. Zwei Ghanaer warteten bereits auf die Abfahrt. Wir hatten die Wahl, enweder warten wir bis sich noch zwei andere Fahrgäste finden oder wir zahlen ein bßchen mehr und fahren sofort ab. Wir haben beschlossen, wir zahlen ein bißchen mehr, dann sitzen wir auch nicht so eng bei der Hitze und der schlechten Straße. Von den beiden Ghanaern haben wir gelernt, wie man sich vor dem Staub schützt. Die meisten Ghanaer haben immer ein Taschentuch bei sich, mit dem sie sich den Schweiß von der Stirn wischen. Dieses Tuch haben sie sich während der Fahrt vor Mund und Nase gehalten. Die Idee fanden wir gut, haben wir auch gleich mal gemacht.

Wir sind wieder an der Stelle vorbeigekommen, wo so viele Leute gewartet haben. Die Leute warteten immer noch...

Ein Freund von unserem Taxifahrer lief die Straße entlang und unser Fahrer hat nicht lange gezögert und ihn ins Taxi eingeladen. Er saß dann halb auf dem Fahrersitz mit drauf und halb draußen. Nebenbei hat er die Tür und sich selber fest gehalten. Das sah schon echt witzig aus. Er ist aber auch nicht lange mitgefahren, nur bis zu den nächsten Häusern.

Im Hostel hatten wir das dringende Bedürfnis uns zu säubern :-) der ganze Staub sollte runter. Natürlich ging das Wasser aber gerade nicht. Also hatte ich mir einen Eimer mit Wasser geben lassen. Ich hatte mich gerade in der Dusche auf meine Eimerdusche vorbereitet und plötzlich kam wieder Wasser aus der Leitung. Manchmal hat man einfach Glück.

Zum Abendessen  haben wir uns ein Restaurant aus dem Reiseführer raus gepickt. Es entpuppte sich dann allerdings als eine Art Kantine. Wir hatten Glück, denn nur wenige Minuten nach uns haben sie geschlossen. Sie hatten auch keine Menukarte, die Bedienung kam zu uns an den Tisch und sagte, sie hätten Fried Rice and Plain Rice. Gut, wir haben uns für Fried Rice entschieden.
Das ich etwas langsam bin beim Essen, wurde mir ein bißchen zum Verhängnis. Carlotta war bereits fertig und ich hatte noch einen kleinen Rest auf meinen Teller, als plötzlich das Licht aus ging. Tja, da saß ich nun im dunkeln mit meinem Essen...
Da draußen die Straßenlampen noch leuchteten, konnte der Strom nicht in der ganzen Stadt ausgefallen sein. Die Ghanaer müssen für ihren Strom im Vorfeld bezahlen. Sie laden ihn quasi auf wie eine Prepaid-Karte. Ist das Guthaben aufgrbraucht – Strom weg. Sobald man das Guthaben wieder aufgeladen hat, ist der Strom wieder da. Wenn das Guthaben die 20 Cedi Marke erreicht, springt die Sicherung raus. Das dient der Erinnerung, dass sich das Guthaben dem Ende neigt.
Das war nun in diesem Restaurant der Fall. Sie haben sie Sicherung wieder rein gemacht und ich konnte mein Essen im Licht auf essen.

Danach sind wir an der Bar von vorherigen Abend wieder eingekehrt. Der Inhaber fragte uns bereits am zweiten Abend, „wie immer?“...

 


 


Montag, 15. November 2010

Bolgatanga

Am Dienstag den 9. November haben Carlottag und ich unsere Nordentour gestartet. Der Bus sollte um 12 Uhr losfahren, ist dann aber erst halb 2 abgefahren. Durch Zufall haben wir eine neue ghanaische Buslinie entdeckt, O & A Travel and Tour. Diese ist wirklich bequemer als STC, die Sitze sind etwas breiter und sind sehr gut gefedert. Die gute Federung war auch echt notwendig. Größtenteils bestand die Straße nur aus Sand und sehr vielen Löchern, großen Löchern, aneinander gereiht. Nun ist es auch nicht so, dass der Busfahrer sich hätte einfach einen anderen Weg aussuchen können, es gibt nur eine Verbindung in den Norden. Wir wurden ordentlich durch geschüttelt. Zur Ablenkung wurden ein paar ghanaische Filme gezeigt, die auch die volle Aufmerksamkeit der Fahrgäste auf sich gezogen haben. Als es dunkel wurde, hatten wir uns an das Geschaukel gewöhnt und konnten auch schlafen. Alle vier Stunden wurde eine Pause gemacht. Je weiter wir in den Norden kamen, um so mehr haben die Leute eingekauft. Der ganze Gang im Bus war voll mit Plantainstauden, Yam und großen Säcken. Keine Ahnung, ob es dort billiger ist.
Am nächsten Morgen halb 5 haben wir Bolgatanga erreicht. Der Bus war so runter gekühlt, dass die Wärme draußen sehr angenehm war. Ein Taxi hat uns zu unserer Unterkunft gebracht. Wir hatten das Nsamini Guesthouse in Bolgatanga gebucht. Das ist eine kleine, gemütliche Unterkunft mit 6 Zimmern. Der Taxifahrer sagte, er wüsste wo das Guesthouse ist, wusste er dann aber doch nicht. Nachdem er uns im falschen Guesthouse absetzen wollte, hat ihm ein anderer Taxifahrer gesagt, wo er hin muss. Schließlich waren wir im richtigen Guesthouse und ein netter, alter Mann hat uns freundlich empfangen. Wir haben uns noch für 3 Stunden hingelegt,  ehe wir den Ort erkundet haben.

Der Eingang zum Guesthouse

Der Innenhof

hinten in der Mitte ist unser Zimmer

Unser Zimmer wirkte etwas altertümlich.

Ohne Ziel sind wir einfach so durch das Stadtchen geschlendert. Es sieht hier im Norden doch ganz anders aus, als im Süden. Auch die Wärme ist eine andere. Es ist heißer und trockener. Für mich etwas anstrengender als im Süden von Ghana. Carlotta empfand die Wärme im Norden angenehmer. Wir können uns nicht wirklich erklären warum das so ist.
Die Stadt ist nicht groß, für mich wirkt es eher wie ein größeres Dorf. Die Häuser haben eine ganz andere Bauform und die Umgebung ist sehr flach. Im Reiseführer schreiben sie, dass durch die Trockenheit nur wenig grün und Bäume zu sehen sind. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass hier relativ viele Bäume stehen, wenn auch nicht so viele wie im Süden. Das Gras war auch noch nicht so trocken, aber das liegt daran, dass die Trockenzeit erst jetzt im November begonnen hat.
Zum Mittag haben wir uns Yam mit Pfeffersoße geholt, die haben wir auf unsere Terrasse im Innenhof unseres Guesthouses gegessen.
Später am Nachmittag sind wir dann wieder losgelaufen. Diesmal in die andere Richtung. Wir waren lange unterwegs und konnten die Straßen und Richtungen zuordnen. In einer Art kleinen Bar in der Nähe unseres Hostel haben wir den Abend ausklingen lassen. Es war sehr angenehm dort zu sitzen und die Temperaturen wurden erträglicher. Ich habe das erste mal hier in Ghana gesagt, dass es mir zu heiß ist, es ist kaum zu glauben  :-)
Bolgatanga ist ein ruhiges Städtchen mit netten Einwohnern. Man hier mehr das Gefühl sich in Afrika zu befinden. Es wirkt hier alles nicht so weit entwickelt wie der Süden.



in Bolgatanga



Donnerstag, 4. November 2010

Springende Spinne

Heute früh im Labor vom Kurs „Wireless Komunikation“ habe ich einen kleinen Schreck bekommen. Es lief eine kleine, weiß-schwarze Spinne über den Tisch und kam auf meinen Laptop zu. Sie war so schnell und ich mich versah, ist sie auf meinen Laptop rauf gesprungen. Sie ist wirklich gesprungen. Ich dann allerdings auch. Ich habe vorher noch keine Spinne springen sehen. Sie lief und hüpfte über die ganze Tischreihe. Von meinem Laptop aus ist sie auf einen anderen Monitor gesprungen und dann war sie auch schon weg und ich konnte mich wieder hinsetzen :-)