Samstag, 19. November 2011

Reflexion über meinen Ghana-Aufenthalt

Die 5 Monate in Ghana vergingen viel zu schnell. Trotz der großen Umstellung habe ich das Semester sehr genossen. Das Campusleben ist vielseitig und bietet viel Abwechslung. Die Studenten
wohnen auf engstem Raum zusammen, was eine völlig neue Erfahrung für mich war. An den ghanaischen Zeitrythmus musste ich mich erstmal gewöhnen. Dort ticken die Uhren einfachen anders. Der bürokratische Ablauf bei der Registrierung der Kurse ist sehr verwirrend. Aber das trifft nicht nur auf dem Campus zu. Mit genügend Geld, lassen sich sehr viele Regeln im Land umgehen.
Das tropische Klima ist für viele Leute schwer zu ertragen. Für mich ist das Wetter einfach nur herrlich.

Abgesehen vom 3-wöchigen Streik ist an der Universität gab es keine besonderen Vorkommnisse. In der Zeit durften nur die Inaternationalen Studenten unterrichtet werden, was dazu führte, dass das Verhältnis zwischen den ghanaischen und den internationalen Studenten um einiges gedrückt war. Durch diesen Streik haben die internationalen Studenten eine extra Prüfung geschrieben und nicht zusammen mit den einheimischen Studenten. Das fand ich sehr schade.

Ich habe noch nie zuvor so einen langen Zeitraum im Ausland verbracht. Dieses war eine neue Erfahrung für mich. Ich habe nicht nur eine andere Kultur kennen gelernt, sondern auch andere
Lebensweisen und vor allem andere Essgewohnheiten. Mein Englisch hat sich in dieser Zeit, trotz des ghanaischen Dialektes, sehr verbessert.

Das Reisen durch das Land kann ich nur empfehlen. Denn nur auf dem Campus sieht man nicht das wahre Leben. Die Studenten haben einen verhältnismäßig guten Standard, der mit dem Leben in Fischerorten oder Bergdörfern nicht zu vergleichen ist. Im Gegensatz zu Deutschland ist es auch sehr preisgünstig.

Ich habe mich für dieses Land entschieden, weil ich in erster Linie meine englischen Sprachkenntnisse verbessern wollte. Ein Semester auf afrikanischen Boden zu verbringen, empfand ich als sehr spannend und aufregend. Nun kann ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

Samstag, 1. Oktober 2011

Zusammenfassung meines Auslandssemesters in Ghana

Ein Auslandssemster ist ein aufregendes Erlebnis, ein Auslandssemseter auf afrikanischem Boden ein Abenteuer. Schon allein der Lebensstandard ist dürftig und erfordert eine enorme Umstellung. Die Mentalität der Leute ist eine ganz andere, als wir es gewohnt sind.

Die Organisation der Universität wirkt etwas unstrukturiert, dennoch sind alle sehr nett und hilfsbereit. Das Angebot der Kurse hätte im Informatikbereich etwas besser ausfallen können, aber
dafür genießt die Universität in ihrem Politikbereich ein sehr hohes Ansehen.

Außerhalb des Studiums hat das Zusammenleben der ISH-Bewohner den Aufenthalt sehr angenehm gemacht. Man hat ein Leben in einer anderen Welt kennengelernt.

Freitag, 3. Juni 2011

Finanzen während eines Auslandssemesters in Ghana

Während eines Auslandssemesters hat man mit einigen Kosten zu rechnen. Ich habe eine kurze Übersicht zu den einmaligen Kosten während eines Semesters in Ghana zusammengestellt..

Einmalige Kosten während eines Semesters an der University of Ghana.
Je früher man den Flug bucht um so preisgünstiger wird er. Da aber die Zusage der Gastuniversität lange auf sich warten lässt, zögert man es hinaus. Wir haben den Flug über KLM gebucht, da bei der Fluggesellschaft 2 Gepäckstücke mit je 23 Kg erlaubt sind.

Die Mobilfunkpreise sind in Ghana sehr günstig. Bis mitte November gab es von Vodaphone eine Aktion, bei der man 75% seines Prepaidguthabens geschenkt bekommen hat. In der Zeit hat man für 4 Cent die Minute auf das Deutsche Festnetz telefonieren können. Nachdem die Aktion vorbei war, hat es sich gelohnt, den Anbieter zuwechseln. Bei Zain hat die Minute dann 14 Cent gekostet. Die Inlandsgespräche sind dort unheimlich preiswert. Für eine Prepaid-Aufladekarte geben die Ghanaer grade mal 1 Euro aus, falls es einmal teuer werden sollte, dann 2,50 Euro.

Beim Essen und Trinken ist es sehr verschieden. Das einheimische Essen auf den Märkten ist sehr günstig. Schon für 1 Euro bekommt man beispielsweise eine riesen Portion Reis mit Salat und Ei. Eine gegrillte Bratwurst kriegt man bereits ab 0,50 Cent. Es ist üblich in Ghana Wasser aus Plastiktüten zu trinken. In eine Wassertüte passen 500ml und sie kostet 3 Cent. Auch Obst kann man in Ghana sehr günstig erwerben und es ist dazu noch frisch aufgeschnitten. Das Essen in der Mensa vom International Student‘s Hostel ist im Vergleich zum Straßenessen ein wenig teurer.

Es sind zwar wenige, aber es gibt auch Supermärkte in Ghana, die dem europäischen Standard ähneln. Dort kann man meist aus England importierte Produkte kaufen. Diese sind dann allerdings
sehr teuer.

Prinzipiell kann man sagen, dass das Leben in Ghana preiswerter als in Deutschland ist solange man ohne importierte Sachen auskommt. Dann kann man gut Essen gehen, ins Theater oder Kino gehen und vor allem Reisen.

Man kann genauso gut in ein teures Restaurant gehen, das von weißen Leuten geführt wird. Dort gibt man für ein Essen das gleiche Geld aus wie in Deutschland. Man wird in solchen Lokalitäten überwiegend nur Gäste mit heller Hautfarbe antreffen. Leute mit dunkler Hautfarbe gehören da zum Personal. Für die Ghanaer ist die Umgebung zu teuer.

Samstag, 21. Mai 2011

Reisegepäck - was sollte mit nach Ghana

 Ein Weltreisestecker wäre sehr praktisch. In Ghana wird dasselbe Steckdosensystem wie in England verwendet  (Netzspannung 240V, 50Hz). Man kann sich auch in Ghana auf den Märkten einen kaufen, doch sehen diese nicht sehr vertrauenserweckend aus.

Ghanas Steckdosensystem
Ghanas Steckdosensystem

Durch die häufigen Stromschwankungen und Stromausfällen, wäre ein Überspannungsschutzadapter empfehlenswert. Eine deutsche Steckerleiste ist ebenfalls ratsam, grade wenn man nur einen Steckdosenadpater hat. Da die Computerlabore nicht alle mit WLAN ausgestattet sind, ist
es sinnvoll sein eigenes Netzwerkkabel dabei zu haben. Zum Geldabheben empfiehlt sich eine Kreditkarte. Wenn man ein Konto bei der Deutsche Bank besitz, kann man auch mit der EC-Karte bei der Barclay Bank Geld abheben. Trotzdem ist es gut, wenn man noch eine Backupmethode hat, da nicht gewährleistet ist, dass zu jeder Zeit, jeder Geldautomat funktioniert. Bei einer Kreditkarte ist die Visacard der Mastercard vorzuziehen, da nur wenige Automaten die Mastercard akzeptieren. Wichtig ist eine gute Zusammenstellung der Reiseapotheke. Sie sollte folgendes beinhalten: die Malariaprophylaxe, etwas gegen Durchfall und Verstopfung, etwas gegen eine Erkältung, Desinfektionsmittel und Verbandsmaterial.

Die Mosquitos kommen erst in der Dunkelheit heraus, weshalb sich für abends dünne, lange, weiße Kleidung eignet. Weiße Kleidung deshalb, weil die Mosquitos dunkle Kleidung bevorzugen. Zusätzlich sollte man sich mit Antimückenspay oder -gel einsprühen bzw. einreiben. Es empfiehlt sich auch die Kleidung mit einem speziellen Antimückenspay einzusprühen. Zusätzlich sollte man nachts unter einem Mosquitosnetz schlafen.

Wegen häufiger Stromausfälle gehört eine kleine Tachenlampe zu den nützlichen Reiseutensilien. Vielleicht sogar Ersatzbatterien. Für die Kommunikation nach Hause lohnt es sich ein Handy mitzunehmen.SIM-Karten kann man dort günstig erwerben.

In Ghana werden sehr viele europäische Produkte importiert. Daher sind Dinge wie, Sonnencreme, Duschgel oder Haarschampoo sehr teuer. Wer noch genügend Platz im Koffer hat, sollte solche
Dinge ruhig mit einpacken. Geschirr kann vor Ort preiswert gekauft werden. Aber ein paar Wäscheklammern wären durchaus praktisch.

In der Uni und auf dem Campus sind Sandalen oder Flip Flops bei den dortigen Temperaturen eine gute Wahl, jedoch sollte man auch ein paar feste Schuhe dabei haben. In den National Parks ist
meistens festes Schuhwerk vorgeschrieben. Für die Duschen im Hostel oder auch auf Reisen, sind Badelatschen sehr empfehlenswert.

Wer nicht vorsieht im International Student‘s Hostel zu wohnen, muss diesen Platz absagen und sich auch um eine andere Unterkunft kümmern.

Dienstag, 17. Mai 2011

Ghanas Klima

In Ghana kennt man keine vier Jahreszeiten, sondern nur eine Trocken- und eine Regenzeit. Der südliche Teil Ghanas hat zwei Regenzeiten im Jahr, von April - Juni und im September/Oktober. Da der Wind zu dieser Zeit aus Südwestlichen Richtungen vom Meer kommt, wird zu dieser Zeit eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit von 90% gemessen. Unsere Sommermonate Juli und August sind die kühlsten Monate in Südghana, die Temperatur erreicht nur noch 24° - 26° Celsius.

Die Trockenzeit fällt in die Monate von November - Februar. Während dieser Zeit erreichen Ghana die vom Nordosten wehenden Passatstürme, kommend aus der Sahara. Die Tage sind dann sehr warm, aber die Nächte recht kühl. Leider sind in dieser Zeit die Tage auch trüb, da die Stürme den feinen Sand der Sahara durch die Gegend tragen. Aber wiederum, weil der Wind aus der Wüste kommt, ist die Luftfeuchtigkeit bedeutend niedriger als in der Regenzeit. Sie beträgt nur noch rund 25%.

Samstag, 14. Mai 2011

Vorbereitungen für ein Auslandssemester in Ghana

Die Vorberitungen beginnen schon sehr früh. Man sollte sich bereits ein halbes Jahr vorher bei einer Impfberatung über Tropenkrankheiten informieren. In solchen Sachen ist das Gesundheitsamt die beste
Anlaufstelle. In Bremen heißt es Hafengesundheitsamt. Nur dort kann man sich auch die vorgeschriebene Gelbfieberimpfung spritzen lassen. Der Hausarzt darf diese Impfung nicht verabreichen. Der Arzt beim Hafengesundheitsamt bespricht ebenfalls das Thema Malaria und gibt Tipps zur Prophylaxe.

Wer möchte und Anspruch hat, sollte es auch nicht versäumen rechtzeitig den Bafög-Antrag zu stellen. Die Bearbeitungszeit beträgt ungefähr 6 Monate. Außerdem sollte man sich rechtzeitig um eine Auslandskrankenversicherung bemühen, die im Notfall auch den Rücktransport übernimmt.

Sonntag, 8. Mai 2011

Accras traditionelle Märkte

Arts Centre

Das Arts Centre befindet sich direkt neben dem Memorial Park. Es ist ein großer Souveniermarkt, mit scheinbar hunderten von Händlern. Man bekommt dort alle möglichen für Afrika typischen Mitbringsel. Von Holzmasken, Armbänder und Schmuck allgemein, über Stoffe und Taschen wird man dort finden. Alles was Touristen interessieren könnte, wird dort angeboten. Aber das Highlight für diesen Markt sind die Trommeln. Dort ist sozusagen die Fabrik der Trommeln. Leider kann man sich dort Dinge nicht
in Ruhe anschauen, die Händler bedrängen einen sofort und wollen einen Guten Preis machen. An das harte Feilschen muss man sich erstmal gewöhnen, die Ghanaer haben ihren Spaß daran.

Makola Markt

Auch der Makola Markt ist ein typischer, afrikanischer Markt. Hier scheinen die Marktwaren zu mindest zum Teil etwas sortiert sein. Gleiche Produkte werden im gleichen Bereich verkauft und nicht quer durcheinander. Der Markt ist bekannt durch seine große Schuhauswahl. Die Ghanaer kaufen am liebsten dort ihre Schuhe. Jeden mittwoch Morgen wird neue Ware geliefert und die Einheimischen fahren dann schon sehr früh morgens zum Stöbern hin.

Makola Markt


Kaneshi Markt

Der Kaneshi Markt liegt im Westen von Accra. Es ist ein riesiger Knotenpunkt für Busse und Tro-Tros, die entlang der Westküste fahren wollen. In einem 3-Stöckigen Gebäude, das von außen ganz groß für Maggi Werbung macht, befinden sich die Marktstände. Dieser Markt ist richtig strukturiert und die Waren haben feste Preise. Hier sehen die Händler das Feilschen als Beleidigung.
Im Erdgeschoss findet man alles was mit Essen zu tun hat, Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch und Eier. Das Fleisch hängt einfach so rum, wie man es in Deutschland nur beim Fleischer in der Kühlhalle findet. Die Fische liegen in Kisten und man ist sich nicht sicher, ob die wirklich tot sind. Man kann sich nur zu gut vorstellen, wie das alles die Fliegen anzieht. Lebendige Krebstiere krabbeln in Eimern oder schalen umher. In der zweiten Etage findet man Schuhe, Drogerieartikel und Haushaltswaren und sehr viel Schmuck aus Perlen. Ganz oben ist eine riesige Auswahl an vielen, bunten Stoffen und
Kleidern. Und genau dafür ist der Markt auch bekannt. Dort arbeiten auch sehr viele Schneider, die darauf warten, dass man sich ein individuelle Kleidungsstück anfertigen lässt.

Kaneshi Markt



Donnerstag, 5. Mai 2011

Sehenswürdigkeiten in Accra (Ghana)

Kwame Nkrumah Memorial Park

Im Memorial Park ist der erste Präsident Ghanas Kwame Nkrumah in einem Mausoleum beerdigt. Es ist ein sehr schöner Park mit einer Statue von ihm. Die Statue steht genau dort, wo er 1957 die Unabhängigkeit feierlich erklärte. Im Park befindet sich ein kleines Museum mit Bildern und Büchern von Kwame Nkrumah. Heute ist der erste Präsident auf dem 2 Cedischein abgebildet.

Kwame Nkrumah Memorial Park
National Museum

Das National Museum zeigt die ghanaische Kultur seit ihrem Ursprung. Es sind altsteinzeitliche Werkzeuge ausgestellt, die im Land gefunden wurden und zum Teil schon 10000 Jahre alt sind. Sehr faszinierend sind die Goldgewichte mit ihren kunstvollen Verzierungen. Man findet weitere interessante Ausstellungsstücke wie Holzskulpturen, ghanaische Webkunst der Kente oder  afrikanische Malerei. Außerdem findet man Informationen zum früheren Sklavenhandel.


Independence Square

Dieser Platz, auch Black Star Square genannt, wurde anläßlich Ghanas Unabhängigkeitsfeier errichtet und besteht aus zwei Teilen. Auf dem vorderen Teil steht eine 5m hohe Säule, die das Grab des unbekannten Soldaten symbolisiert. Sie soll an die vielen jungen Ghanaer erinnern, die im 2. Weltkrieg an der Seite der Briten gegen Japan und Italien kämpften. Ein Stückchen hinter der Säule steht der Independence Arch, Accras Triumphbogen. Oben drauf zeigen vier schwarze Sterne jeweils in eine Himmelsrichtung. Der Black Star sysmbolisiert das Bestreben des Landes - Afrikas Stern soll scheinen. Darunter ist in großen Buchstaben geschrieben - Freedom and Justice.

Accras Triumphbogen


Samstag, 30. April 2011

Visum zum Einreisen nach Ghana

Für die Einreise nach Ghana wird ein Visum benötigt. Dieses kann bei der ghanaischen Botschaft in Berlin beantragt werden. Unter dem Link - http://www.ghanaemberlin.de/visa.html - ist das Formular zu finden. Man muss nicht persönlich zur Botschaft fahren, es reicht das Formular auszufüllen und per Post zu schicken.
Ein einfaches Touristenvisum kostet 50 Euro. Man ist verpflichtet, sich gegen Gelbfieber impfen zu lassen. Diesen Nachweis muss man beim Visumsantrag vorlegen. Das Visum ist zunächst 3 Monate gültig. Bei der Einreise erhält man einen Stempel, der besagt, dass das Visum nach 60 Tagen die Gültigkeit verliert.
Eine Visumsverlängerung ist beim Immigration Service zu beantragen. Es dauert einen Monat bis der Antrag fertig bearbeitet ist. Für die Verlängerung muss sich der Student vom International Programm Office auf dem Campus einen Brief ausstellen lassen, der besagt bis wann sich der Student noch in Ghana aufhalten wird. Mit diesem Brief, dem Reisepass und 2 Passbilder kann man dann die Verlängerung beantragen.

Samstag, 23. April 2011

Kontakt mit anderen Studenten

Wenn man im International Student‘s Hostel lebt, bekommt man sehr schnell Anschluss zu anderen Studenten. In der Anreisezeit stellt man sich vielleicht noch etwas schüchtern vor, doch schon kurze Zeit später trifft man sich beim Frühstück in der Mensa, beim Wäsche waschen oder beim Zähneputzen. (Die Fragen waren zu Beginn immer die selben, „Wie heißt du?, Wo kommst du her? und Was studierst du?“) Die Kontakte werden aber schnell enger und man beginnt etwas zusammen zu unternehmen. Man kannte zum Schluss über die Hälfte der Hostelbewohner.

Aber auch sonst bieten sich viele Möglichkeiten mit anderen Studenten in Kontakt zu kommen. In den Vorlesungen, bei den Sportkursen oder einfach beim Spaziergang über den Campus. Die Ghanaer sind sehr freundlich und hilfsbereit. Obwohl sie alle Englisch sprechen können, ist es manchmal schwierig sie durch den ghanaischen Dialekt zu verstehen. Untereinander sprechen sie Twi und es kommt häufig vor, dass sie ihr Englisch mit Twi mixen. Sie freuen sich immer, wenn jemand ihre Sprache lernen möchte.

Donnerstag, 21. April 2011

Freizeitmöglichkeiten an der Universität in Ghana

Auf dem Campus gibt es ein großes Freizeitangebot. Studenten, die sportliche Aktivitäten nicht scheuen, haben die Wahl regelmäßig an Fußball-, Handball-, Basketball- oder Volleyballspielen teilzunehmen. Auch Hockey, Rugby und Tennis hat der Campussport zu bieten. Sogar zum Joggen gibt es ausreichend Möglichkeiten auf dem Campus. Für diejenigen, die eher eine Abkühlung vorziehen, ist sogar ein Swimmingpool gleich in der Nähe des International Student‘s Hostel vorhanden.

An der Universität werden Kurse angeboten, in denen man das traditionelle Trommeln und Tanzen erlernen kann. Was für die Internationalen Studenten mehr als Spaß und Interesse an der Kultur angesehen wird, ist für Ghanaer purer Ernst. Die Tanzlehrer sehen es auch nicht gerne, wenn ein Student nicht den erforderlichen Ehrgeiz in das Tanzen einbringt und können sehr unangenehm und laut werden.

Die Ghanaer sind ein sehr gläubiges Volk. Jeden Sonntag Morgen gehen sie, immer sehr schick gekleidet, in die Kirche. Vor einem Projektmeeting beeten sie, dass sie das Projekt erfolgreich meistern werden. Wenn ein unvorhergesehenes Ereignis eintritt, sind sie der Meinung, dass Gott es so wollte. Es ist also nicht verwunderlich, dass auf dem Campus einige Kirchen stehen. In den Kirchen werden abends öfter mal Veranstaltungen organisiert. Es wird dort immer sehr viel gesungen. Junge Leute führen auch verschiedene Kunststücke vor. In Deutschland könnte man es mit einer Art Talentshow vergleichen.

Der Campus verfügt über einen botanischen Garten, in dem man zur Entspannung spazieren gehen kann. Er hat eine Fläche von ca. 25 Hektar. Der Fachbereich für Pflanzenkunde kümmert sich um die Parkanlage. Es sind sehr viele tropische Pflanzen vorzufinden, welche eine Sammlung von verschiedenen Palmen beinhaltet.

Im Fachbereich „School of Performing Arts“ finden im Laufe des Semesters mehrere Theateraufführungen statt. Die Darsteller sind meistens Studenten in ihrem letzten Jahr. Es wird sich viel Mühe bei der Vorbereitung gegeben. Die Bühnenbilder und die Kostüme werden selbst hergestellt. Man sitzt abends, draußen, unterm Sternenhimmel und genießt die Vorstellung. Der Eintritt kostet 1 Euro.

Wenn grade keine Theatervorführung stattfindet, gibt es manchmal eine Kinovorstellung. Es ist ebenfalls ein Interessantes Ereignis, weil zum Einen ein typisch ghanaischer Film gezeigt wird und
es zum Zweiten ein Open-Air-Kino ist. Der in Ghana produzierte Film „2 Bad“, zeigte das Leben der Ghanaer, die außerhalb der großen Stadt Accra leben.

Wer möchte, kann den Abend auch auf einem Konzert ausklingen lassen. Wenn Konzerte ausgerichtet werden, wird eine kleine Bühne aufgebaut und meistens auch kleine Eis- oder Crepestände. Die Musik ist je nach Band unterschiedlich. Selbstverständlich wird in Ghana Reggae gespielt, traditionelle afrikanische Musik und Gospel bringen etwas Abwechslung, aber auch die Charts werden gecovert.

Montag, 18. April 2011

Fortbewegen in Accra

Die Stadt gliedert sich in mehrere Stadtviertel. Es ist von Vorteil die Wichtigsten zu kennen, wenn man sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen möchte. Die meisten Ghanaer können nämlich mit Straßennamen nichts anfangen, sie orientieren sich an große Busstationen oder markante Gebäude. Die Namen der Stadtviertel geben die Richtung an, in welche man gelangen möchte.

ghanaischer Fahrplan
Es gibt sehr viele Busstationen an denen mehrmals am Tag Busse verkehren. Einen genauen Fahrplan gibt es nicht, entweder der Bus kommt oder er kommt eben nicht. Jedoch ersetzt ein Schild den Fahrplan und motiviert die wartenden Fahrgäste. Wenn der Bus bereits sehr voll ist, hält er an der nächsten Station nicht mehr an, solange niemand aussteigen möchte. Der Bus ist öfter mal sehr voll, da er preisgünstig ist. Der Preis variiert je nach Entfernung, aber in der Regel nicht teurer als 0,50 Cent.






Einfacher als einen Bus bekommt man ein Tro-Tro. Tro-Tros sind kleine Minibusse, die zum Teil sehr herunter gekommen aussehen. Es ist normal, dass die Tür nicht mehr richtig schließt oder das die Verkleidung fehlt oder einfach die Sitze etwas wackelig sind. Auf deutschen Straßen wären diese Minibusse schon längst nicht mehr zugelassen, aber dort erfüllen sie ihren Zweck und fahren bis sie endgültig auseinander fallen. Die Tro-Tros fahren vorgegebene Strecken. Hinten im Tro-Tro an der Schiebetür sitzt ein Mann, der Mate genannt wird. Er schließt und öffnet die Tür und lässt die Leute ein- und aussteigen. Wenn das Fahrzeug an eine Haltestelle kommt, macht der Mate Handzeichen und ruft etwas unverständliches heraus. Aufgrund dieser Handzeichen wissen die Leute welche Richtung das Tro-Tro nimmt.

Es stürzt dann eine riesige Menschentraube auf dieses Tro-Tro zu. Das Motto heißt, „wer einen Platz ergattert, darf mitfahren“. Manchmal nimmt es etwas Zeit in Anspruch bis man ein Tro-Tro erwischt. Man kann aber auch durchaus Glück haben und das erst beste Tro-Tro, das kommt, bekommen. Bezahlt wird bei dem Mate, nach dem man ihm sein Ziel gesagt hat. Tro-Tros zählen zu den preisgünstigsten Verkehrsmitteln in Ghana. Dafür kann es aber auch anstrengend sein und sonderlich bequem sitzt man auch nicht.

Tro-Tro in Accra (Ghana)
Auf den Straßen sind unmengen an Taxis zu sehen. Manchmal hat man das Gefühl, es gäbe mehr Taxis als andere Fahrzeuge. Ein Taxi bekommt man eigentlich immer und überall. Sie fahren laut hupend die Straße entlang. Man braucht sich nur umzudrehen und die Hand zu heben und schon hält ein kommendes Taxi an. Man sagt dem Fahrer sein Ziel und handelt einen Preis aus. Das Verhandeln muss man erstmal über, ansonsten zahlt man immer einen überhöhten „Weissenpreis“, den die Taxifahrer den weissen Leuten entlocken wollen. Auf dem Campus kann man sich ebenfalls mit einem Taxi kutschieren lassen. Das ist das selbe Prinzip wie in der Stadt, nur das das Taxi den Campus nicht verlässt. Nicht alle Taxis dürfen auf dem Campus fahren, die Fahrer benötigen eine bestimmte Lizenz. Aus diesem Grund sind nicht alle Taxifahrer begeistert, wenn sie Fahrgäste aus der City zum Campus bringen sollen. Sie dürfen dann nur einfahren, wenn sie ihren Führerschein als Leihgabe am Campuseingang deponieren. Sie haben dann eine gewisse Zeit, um die Fahrgäste abzuliefern und zurück zu kommen. Dann bekommen sie ihren Führerschein zurück.

Wer nicht gerne zu Fuß unterwegs ist, kann sich auch ein Fahrrad oder Moped zulegen. Man bekommt sie recht Preiswert und kann sie am Ende des Semesters auch leicht wieder verkaufen. Auf dem Campus ist ein Fahrrad zu empfehlen, da man weite Distanzen in Kürze zurück legt. Man kann sich mit einem Fahrrad auch gut in Accra fortbewegen, kann somit den Strapazen eines Tro-Tro aus dem Weg gehen und braucht sich auch nicht mit Taxifahrern um einen Preis streiten. Zudem hat man keine Stauprobleme, da man an den wartenden Autos einfach vorbei fährt. An den größeren oder mehrspurigen Straßen ist auch immer ein Fahrradweg vorhanden. Doch das ganze hat leider einen Nachteil, es liegt über Accra ein dichter Smog von den ganzen alten Fahrzeugen die unterwegs sind, den man dann leider auch noch unter einer gewissen Anstrengung einatmet. Außerdem gelangt man bei dem dortigen Klima auch sehr leicht ohne viel Bewegung ins Schwitzen. Etwas angenehmer ist da schon das Moped. Auch damit kann man sich gut auf dem Campus und in der Stadt fortbewegen. Ein Stau lässt sich in Accra gut umfahren, allerdings kann es auch gefährlich werden, mit dem Fahrstil der Ghanaer zurecht zu kommen - Wer hupt, der fährt.
Die Spritpreise sind im Vergleich zu Deutschland recht günstig. Die Kraftstoffmenge wird in Ghana in Gallonen gemessen.

Sonntag, 17. April 2011

Wissenswertes über Ghana

Ghana ist ein Staat in Westafrika. Im Westen hat Ghana fast gleich lange Grenzen mit Cote D‘Ivoire (Elfenbeinküste) und im Osten mit Togo. Die maximale Entfernung von West nach Ost misst 450 Km. Das Land Burkina Faso grenzt im Norden an Ghana. Der Golf von Guinea (Atlantik) trifft den Süden von Ghana. In der Nord-Süd-Richtung hat Ghana eine Länge von rund 700 Km. Bis zum Äquator sind es nur noch 540 Km übers Meer. Politisch ist das Land in 10 Verwaltungseinheiten unterteilt. Greater Accra ist eine Region und die Hauptstadt Accra befindet sich in diesem Areal. Accra liegt 25m über dem Meeresspiegel und erstreckt sich auf einer Fläche von 185 km2.

Accra Circle, eine riesige Tro-Tro Station.
Odawna, Fluss in Accra

Donnerstag, 14. April 2011

Database Management

Inhalt:
Dieser Kurs verschaffte einen Einblick in die Datenbanksysteme. Es wurde auf die Elemente von Datenbanken und auf Funktionen von Database Management Systemen eingegangen. Im Labor gab es eine Einführung in SQL.

Anforderungen:
Man kann diesen Kurs ohne Vorkenntnisse belegen. Genügend Informationsmaterial kann man sich beim Department kopieren. Hausaufgaben gab es in diesem Kurs nicht, jedoch hatte man ausreichend Lesematerial. Schriftliche Tests gab es nicht, jedoch flossen die Laborübungen zu einem Prozentteil mit in die Endnote.

Beurteilung:
Die Vorlesung glich einem Diktat, der Dozent diktierte und die Studenten schrieben mit. Er machte genügend Pausen und wiederholte seine Sätze. Ab und an stellte er ein paar Fragen, aber ansonsten änderte er seinen Ablauf nicht. Er erstellte weder Folien noch Tafelbilder. Man musste mitschreiben und später daraus und aus dem Informationsmaterial das Wichtigste zusammen tragen.

Fachlich:
Der Dozent behandelte ein bißchen zu intensiv die geschichtlichen Hintergründe zu Datenbanksystemen. Dafür das kein geschichtliches Wissen in der Prüfung abgefragt wurde, nahm es zu viel Platz in der Vorlesung ein. Die SQL-Programmierung ist dagegen etwas zu kurz gekommen.

Lernklima:
Auch hier spührt man den Druck, der auf den Studenten lastet. Sie sind sehr emsig beim Mitschreiben und lassen sich dabei auch nicht aus dem Konzept bringen. Durch die hohe Teilnehmerzahl war es schwierig Kontakte zu knüpfen. Sie waren aber auch sehr hilfsbereit, wenn man sie etwas fragte. Auf dem Bild ist ca. 1/3 des Hörsaal zu sehen. Dieser Raum war zur Vorlesung voll mit Studenten.

Höhrsaal im John Quarter Building, der Universität von Ghana
Sprache:
Auch in dieser veranstaltung wurde Englisch gesprochen. Da der Kurs mit einer hohen Studentenanzahl in einem sehr großen Vorlesungssaal stattfand, musste der Dozent ein Mikrofon benutzen, damit ihn alle hören konnten. Das Mikrofon erschwerte das Verstehen des Dozenten leider zusätzlich zum Akzent. Man musste ganz genau hinhören. Einer Dikussion zu folgen erforderte ebenfalls eine hohe konzentration, da die ghanaischen Kommilitonen sehr leise reden und dadurch schlecht zu verstehen sind.

Mittwoch, 13. April 2011

Der Kurs Wireless Communication Systems

Inhalt:
Dieser Kurs umfasste die kabellose Übertragungstechnik und dessen Systemdesign. Zudem vermittelte er ein tieferes Verständnis zu Modulationsverfahren und Funkstandards. Auch die Sicherheit der kabellosen Netzwerktechnig war ein großes Thema. Die Funktionsweise der Mobilfunk- und Satelitentechnik rundeten das Modul ab.

Anforderungen:
Für diesen Kurs sollte man auf jeden Fall ein physikalisches Interesse mitbringen. Wer beim Umstellen von langen mathematischen Formeln keine Schwierigkeiten hat, ist in diesem Kurs sehr gut aufgehoben. Hausaufgaben wurden selten aufgegeben, doch dafür handelte es sich dann um schwierige Formeln, die zu berechnen waren. Kurz vor der Prüfung wurde ein Test geschrieben, um heraus zu
finden, wie gut man bereits vorbereitet ist.

Beurteilung:
Obwohl es sich um ein sehr umfangreiches Thema handelte, wurde es zur Gewohnheit, das sich der Dozent eine Stunde verspätete. So kam es des öfteren vor, dass er sein Pensum in der vorgegebenen Zeit nicht geschafft hat und dafür länger gemacht hat. Für die Ghanaer war es kein Problem, da sie für den nächsten Kurs im Gebäude und Raum bleiben konnten. Die Internationalen Studenten mussten jedoch 15 Minuten Fußweg zum nächsten Kurs einplanen, hatten dafür aber 5 Minuten Zeit.

Fachlich:
Das Thema an sich war sehr interessant. Leider hat es der Dozent nicht geschafft, das Thema auch interessant zu erklären. In jeder Stunde hat er ein Tafelbild erstellt, welches von den Studenten
übernommen werden sollte. Schön wäre gewesen, wenn er die Studenten mit in die Entwicklung des Tafelbildes eingebunden hätte, stattdessen hat er reihenweise Blätter aus seinen Unterlagen
abgeschrieben. Wenn ein Student eine Frage stellte, konnte er sie nicht zufriedenstellend beantworten. Der Dozent stellte Power Point Folien zur Verfügung, jedoch deckten diese die Informationen des Tafelbildes nicht ab.

Lernklima:
In diesem Kurs wirkten die einheimischen Studenten einfach lockerer. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass sie sich bereits in ihrem letzten Studienjahr befinden. Trotzdem waren sie sehr
fleißig und schienen alle ein Ass in Mathematik zu sein. Sie haben sich auch gegenseitig viel geholfen und verstanden es den Stoff einfacher als der Dozent zu erklären.

Sprache:
Auch dieser Kurs wurde in englisch durchgeführt und man benötigte eine Eingewöhnungsphase um mit der Aussprache und dem Akzent des Dozenten zurecht zukommen. Wenn die Studenten
unter sich sind, sprechen sie eine Sprache aus Englisch und ihrer Muttersprache Twi.

Dienstag, 12. April 2011

Der Kurs Operating Systems

Inhalt:
Ziel dieses Kurses war es ein logisches Verständnis zum Aufbau von Betriebssystemen mit verschiedenen Kernelstrukturen zu erlangen. Ein Schwerpunkt war die Prozessverarbeitung, nach
welchen Prinzipien entscheidet der Computer, welcher Prozess als nächstes verarbeitet wird.

Anforderungen:
Für den Kurs ist es von Vorteil, wenn man Programmierkenntnisse in der Sprache C hat. Bis auf die Thread-Programmierung lassen sich die Aufgaben aber auch in Java ganz gut umsetzen. Der Dozent lässt die Studenten in regelmäßigen Abständen kleine Test schreiben, in denen er das neu erlernte Wissen abfragt. Auch Fragen in Form von Hausaufgaben mussten des Öfteren bearbeitet werden.
In den Laborstunden mussten drei verschiedene Programme entwickelt werden, in denen die Theorie aus der Vorlesung umgesetzt werden sollte. Die Entwicklungsstände wurden mit Kommilitonen
im Labor vorgestellt.

Beurteilung:
Alles was der Dozent vorgetragen hat, konnte man zeitgleich mitlesen. Der Dozent hatte zur jeder Vorlesung Power-Point-Folien vorbereitet. Zu Beginn des Semester war das sehr gut, da man
die Sachen, die man, bedingt durch den ghanaischen Dialekt, nicht richtig versteht, sofort nachlesen konnte. So hatte man kein Problem der Veranstaltung zu folgen. Leider hat das ganze auch einen Nebeneffekt, man liest im Stillen immer schon weiter und schenkt dem Vortragenden nicht die gesamte Aufmerksamkeit.

Fachlich:
Im Gesamten war es ein interessanter Kurs. Man hat viel neues Wissen über Betriebssysteme mitnehmen können. Es wurde aber nur auf Windows und Linuxbetriebssysteme eingegangen. Schön
wäre gewesen, wenn auch etwas über das Mac-Betriebssystem gesagt worden wäre. Zu Beginn jeder Vorlesung wurde immer sehr viel der letzten Veranstaltung wiederholt. Die Programme, die es zu programmieren galt, gingen sehr ins technische Detail. Für Medieninformatiker vielleicht ein bißchen zu technisch.

Lernklima:
Es liegt ein enormer Druck auf den ghanaischen Studenten. Die Familie zahlt eine große menge Geld dafür das sie studieren können. Sie müssen das Geld nach ihrem Studium an die Familie zurück zahlen. Bis auf wenige Ausnahmen sind sie alle sehr motiviert zu lernen. Aber auch sonst sind sie sehr engagiert, z.B. wenn der Professor jemanden zum Aufbauen der Technik braucht. In diesem Kurs war es schwierig mit ihnen in einer Gruppe zuarbeiten. Es lag daran, dass Ghanaer nur in der Sprache C programmieren können. Die Internationalen Studenten konnten leider nur Java.

Sprache:
Dieser Kurs wurde in englisch gehalten. Nach einer Eingewöhnungsphase konnte man dem Unterricht gut folgen. Der ghanaische Akzent bereitete jedoch zu Beginn ein paar Verständnisschwierigkeiten. Im Unterricht reden die Studenten sehr leise. Es hat den Eindruck,
dass sie sich nicht trauen, in Gegenwart eines Dozenten laut zu reden. Solange noch kein Dozent im Raum ist, ist es so laut, dass man seinen Nachbarn kaum verstehen kann.

Montag, 11. April 2011

Von mir besuchte Vorlesungen

Operating System


Der Kurs Operating System wurde von Herrn Dr. Godfrey A. Mills durchgeführt, der auch gleichzeitig der Fachbereichsleiter (Head of Department) der Abteilung Computer Engineering ist. Dieser Kurs fand wöchentlich mit 2 Vorlesungsstunden und 3 Laborstunden statt. Es nahmen 20 Studenten, davon 2 Internationale Studenten, daran teil. Die ghanaischen Studenten befanden sich im dritten Studienjahr.

Wireless Communication Systems


In diesem Kurs war Herr Percy Okae der zuständige Dozent. Er führte den Kurs wöchentlich mit 2 Vorlesungsstunden und 3 Laborstunden durch. 12 Studenten, einschließlich 2 Internationale Studenten, haben an diesem Kurs teilgenommen. Die einheimischen Studenten befanden sich in ihrem vierten Studienjahr.

Database Management


Im Gegensatz zu den anderen Kursen, war dieser richtig groß. Geschätzt 300 Studenten haben diesen Kurs besucht. Zwei davon waren Internationale Studenten. Er wurde einmal wöchentlich mit 2 Vorlesungsstunden und 3 Laborstunden durchgeführt. Herr M. D. Dzandu war der Dozent für
den Kurs.

Sonntag, 10. April 2011

Allgemeines zu den Vorlesungen an der University of Ghana

Zu den meisten Vorlesungen wurde ein begleitender Laborunterricht angeboten. Die Laborarbeit ist zu einem kleinen Prozentanteil mit in die Endnote eingeflossen. In jedem Kurs musste am Ende eine schriftliche Prüfung abgelegt werden. Diese fanden für alle Internationalen Studenten in einer Woche am Ende des Semesters statt. Jeden Tag wurden Prüfungen zu den selben Uhrzeiten geschrieben, 7:30, 11:30 und 15:30 Uhr. Dafür standen drei verschiedene Räume zur Verfügung. Auch wenn die Ghanaer normalerweise nicht so durchorganisiert wirken und es mit der Uhrzeit nicht so genau nehmen, aber bei
der Prüfung handeln sie ganz streng nach Vorschriften. Punkt 7 Uhr wurden die Türen aufgemacht, die Prüfungsaufsichtspersonen wurden total nervös, als sich die Studenten nicht sofort auf ihre
Plätze begaben. Auf den Tischen stand mit Kreide die Matrikelnummer, somit wurde jedem Student sein Platz zugewiesen. Mit einem Foto, das zu Beginn des Semesters gemacht wurde, wurde verglichen, ob man auch die richtige Person ist. Man musste dreimal dafür unterschreiben. Schreibpapier wurde ausgegeben, eigenes durfte nicht benutzt werden. Und wenn die Zeit um ist, haben die Studenten auch sofort aufzuhören mit schreiben.


Samstag, 9. April 2011

Kursangebote der University of Ghana

In Ghana ist ein Studienjahr ebenfalls in zwei Semester unterteilt. Das erste Semester findet von August bis Dezember statt und das zweite Semester von Januar bis Mai. Die Monate Juni und Juli zählen zur vorlesungsfreien Zeit. Die Studenten in ihrem ersten Jahr erhalten den Grad Level 100. Im zweiten Jahr haben sie dann den Grad Level 200. Das ganze zieht sich durch bis Level 400, dann erhalten sie normalerweise den Bachelor. Ein Student mit Level 500 oder 600 absolviert grade sein Masterstudium.

Zu beginn erhält jeder Student ein dickes Handbuch mit allen angebotenen Kursen aus allen Leveln. Daraus wählt jeder Student seine eigenen Kurse. Die Kurscodes beginnen mit der Abkürzung des Departments, dem sie zugeordnet sind. Gleich dahinter stehen dreistellige Nummern. Die erste Ziffer gibt das Level an und die letzte Ziffer ist ausschlaggebend in welchem Semester der Kurs stattfindet.
Alle Kurse mit graden Zahlen werden im zweiten Semester angeboten und alle Kurse mit ungraden Zahlen im ersten Semester.

Die Internationalen Studenten wählen im Allgemeinen aus dem Angebot der 300er oder 400er Kurse. Wenn sie bereits ihr Masterstudium begonnen haben, natürlich die 500er oder 600er Kurse. Prinzipiell kann man in einem Semester Level 300 und Level 400 Kurse wählen, es wird jedoch nicht gewährleistet, dass der Student an beiden Prüfungen teilnehmen kann. Die Zeiten für die Prüfungstermine erscheinen erst kurz vor den Prüfungen und es kann passieren, dass eine Prüfung aus Level 300 zur selben Zeit stattfindet wie eine Level 400 Prüfung. Der Student muss sich dann für eine Prüfung entscheiden.

Für Medieninformatiker ist es schwer aus dem Kursangebot der Abteilungen Computer Science und Computer Engineering zu wählen. Das meiste Angebot ist sehr technisch und richtet sich eher an den Studiengang der Technischen Informatik. Dadurch, dass man auch aus anderen Abteilungen, wie Information Studys und Administration wählen kann, erleichtert das wiederum die Wahl.

Freitag, 8. April 2011

Unterbringung während des Semesters in Ghana

Mit der Zusage an der Universität of Ghana erhält man automatisch einen Platz im International Student‘s Hostel. Davon gibt es zwei baugleiche Gebäude, welche sich in einem Abstand von ca.
200m gegenüber stehen. Die Gebäude sind vierstöckig. In diesen Hostels gibt es Einzel- und Doppelzimmer. Das Doppelzimmer teilt man sich im Allgemeinen mit einem ghanaischen Student, der in seinem letzten Studienjahr ist. Auf jeder Etage gibt es vier Bäder mit jeweils drei Duschen und drei Toiletten. Jeder Student hat in seinem Zimmer ein Bett, einen Schreibtisch, einen Stuhl, einen
Sessel, einen kleinen Nachttisch und einen Kleiderschrank zur Verfügung. Zudem verfügen die Zimmer über einen Balkon und einen Deckenventilator.
Weiterhin sind auf jeder Etage zwei Küchen zu finden, die mit Kühlschrank, Herdplatten und Spülbecken ausgestattet sind. Der Hygienestandard ist dort nicht so toll, aber trotzdem kann man
die Sachen nutzen. Die ghanaischen Studenten bringen meistens ihren eigenen Kühlschrank mit, den man als Roommate mitbenutzen darf. Für die Reinigung des Zimmers ist man selber verantwortlich,
für die Gemeinschaftsräume gibt es Reinigungspersonal.

Im Erdgeschoss gibt es in beiden Gebäuden eine Art Mensa, eine kleine Küche, in der für die Studenten Frühstück, Mittag und Abendbrot zubereitet wird. Am Sonntag ist sie geschlossen. Im International Student Hostel 2 ist eine Wäscherei vorhanden. Zwei Frauen betreiben dort 4 Waschmaschinen und Wäschtrockner. Denen kann man für ca. 1 Euro das Kilo die Wäsche zum säubern geben. Je nach dem wie hoch der Andrang ist, ist die Wäsche am nächsten Tag oder nach zwei Tagen fertig. Ansonsten
gibt es Räume in den Hostels, in denen man die Wäsche mit der Hand waschen kann. Wäscheleinen befinden sich im Innenhof.


ISH 1, das International Student's Hostel.


ISH 2 befindet sich gleich gegenüber von ISH 1.



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Der Preis für die Unterbringung in diesen Hostels beträgt 819 US Dollar für ein gesamtes Semester.

Beide Hostels werden durch Sicherheitspersonal bewacht. Zudem sind immer Porties im Eingangsbereich und passen auf, wer ein und aus geht. Zwischen 0 und 6 Uhr darf man keinen Besuch im Hostel haben, ansonsten ist das kein Problem.

Im ISH 1 befindet sich ein Internetcafé, in dem man für ca. 50 Cent eine Stunde surfen kann.
Bei dem Betreiber kann man auch einen WLAN-Zugang bekommen. Der kostet 35 Euro im Semester. Die Internetverbindung reicht leider nicht für alle ISH-Bewohner aus, so dass das Netz sehr langsam ist. Man kann sich das Browsen dort sehr leicht abgewöhnen. Es ist jedoch möglich, sich über einen Mobilfunkanbieter einen Internetstick zu besorgen, beispielsweise bei MTN.

In der Trockenzeit kann es vorkommen, dass der Wasservorrat zur Neige geht und somit kein Wasser in den Waschräumen und der Kücher zur Verfügung steht. Um diesem Problem entgegen zuwirken,
wurden im ISH 1 grade zwei neue zusätzliche Wassertanks aufgestellt.
Die Hostels für die Internationalen Studenten haben aber im Allgemeinen mehr Wasservorräte zur Verfügung als die Hostels für die Einheimischen.

Von den Hostels aus läuft man ungefähr eine halbe Stunde zu den Seminarräumen. Es fährt aber auch in regelmäßigen Abständen ein Bus über den gesamten Campus. Eine Fahrt kostet 5 Cent. Ein kleiner Supermarkt befindet sich ca. 500m von Hostel 1 entfernt. In diesem Laden bekommt man alles um sich selber zu versorgen. In 400m erreicht man aber auch einen Markt, auf dem
man sich bereits fertiges Essen kaufen kann, man kann es dort essen oder mitnehmen.

Da die Universität von einem Zuwachs der Internationalen Studenten ausgeht, werden zur Zeit vier weitere Studenten Hostels gebaut. Sie stehen hinter dem ISH 1. Zwei von denen sind bereits,
bis auf Kleinigkeiten, fertig. Das eine Gebäude ist sogar schon bewohnt. Es bot Platz um Besucher von Studenten unterzubringen. Das Hostel ist mit Einbett- , Zweibett- und Vierbettzimmern
ausgestattet. Die Zimmer haben ein eigenes Bad mit separater Toilette. Auch ein Balkon ist vorhanden, aber leider fehlt ein Deckenventilator. Es sind geschlossene Flure, so dass
man leider auch keinen Durchzug machen kann. Die Zimmer sind sehr warm. Die Möbel sind neu und in einem modernen Stil, was das Zimmer hell und freundlich wirken lässt. Das Hostel trägt den
Namen Limann Hostel, benannt nach einem Präsidenten, der von 1979-1981 regierte. Auch hier befinden sich auf den Fluren Küchen, die mit Kühlschrank, Kochplatten und Spülen ausgestattet
sind. Noch ist alles schön sauber und neu. Der Preis in diesem Hostel beträgt ebenfalls 819 US Dollar. Auch dieses Hostel wird von Sicherheitspersonal bewacht. Ein Internetzugang, eine Mensa
oder eine Wäscherei sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhanden.

Donnerstag, 7. April 2011

Betreuung während des Semesters in Ghana

Ein Resident Assistance Team stand den Studenten während des gesamten Aufenthaltes zur Verfügung. Das Team besteht aus drei netten, Ghanaerinnen, Nana, Suzy und Selly. Alle drei arbeiten im International Programmes Office, kurz IPO. Im letzten Jahr waren sie noch selbst Studenten an dieser Universität. Suzy hat die ankommenden Studenten am Flughafen in Empfang genommen und ein paar einleitende Dinge erklärt. Mit einem Kleinbus der Universität ging es direkt zum Campus. Diesen
Transfer musste man vorher per E-Mail im IPO anmelden. Diese Information steht in dem Admission Letter, den man per Post zugeschickt bekommt.


Suzy
Nana
Selly













Das Team hat mit den Studenten im Hostel gewohnt und war somit auch abends für alle ansprechbar.

Viele Studenten gehören einem Programm an, welche ihre eigenen Betreuer haben. Alle Studenten, die ohne einem Programm an der Uni waren, zählten zu den Individuellen Studenten. Die Programm Studenten wurden über den Campus geführt, außerdem wurde ihnen die Registrierung an verschiedenen Departments abgenommen.
Die Individuellen Studenten waren bei der Erkundung des Campus auf sich alleine gestellt. Die Registrierung, welche das Passieren von verschiedenen Gebäuden beinhaltete, musste auch alleine
bewältigt werden.

Eine Woche nach Ankunft fanden mehrere Info-Veranstaltungen statt. Es wurde jede Menge über das Land, die Universität und gesundheitliche Maßnahmen erzählt. Desweiteren wurden Notrufnummern
bekannt gegeben und es wurde durch gesprochen, was im Falle eines Falles zu tun ist. Weiterhin wurden Informationen über das Kursangebt und über den Ablauf des Semesters mitgeteilt Dort konnte man dann auch andere internationale Studenten kennen lernen. Hierbei handelte es sich ebenfalls um individuelle Studenten. Die Individuellen Studenten wurden getrennt von den Programm Studenten betreut.

Für die Kursauswahl waren ein paar Tage Zeit. Zu den einzelnen Departments musste man selber hinlaufen um sich anzumelden, die Onlineanmeldung hat dann das IPO für die Studenten übernommen.


1 Haupteingang | 2 Department Computer Engineering | 3 Balme Library
4 Registrierung | 5 Richtung ISH


Mittwoch, 6. April 2011

University of Ghana

Die Universität of Ghana ist die älteste Universität des Landes. Sie befindet sich direkt in der Hauptstadt Accra, etwa 12 Km nördlich des Zentrums. Die Stadt liegt im Süden Ghanas direkt am Atlantischen Ozean.
In Accra leben etwas mehr als 2,5 Mio Einwohner. Accra ist in verschiedene Stadtteile unterteilt. Im Stadtteil Legon ist der riesige Campus zu finden. Dort leben die Studenten der Universität.


Die Balme Library auf dem Campus der Universität in Ghana.

Dienstag, 5. April 2011

Nach meinem Semester in Ghana

Mittlerweile bin ich wieder in Deutschland zurück. Hier ist es kalt, in Ghana war es so schön warm. Aber auch sonst hätte ich wieder Lust noch eine Weile zurück nach Ghana zu gehen.
Für meine Hochschule musste ich einen Auslandsbericht anfertigen. Die Informationen aus meinem Bericht möchte ich euch ebenfalls mitteilen.

Ein Semester in Afrika studieren. Die Reaktionen darauf sind sehr unterschiedlich. Viele Leute haben etwas erschrocken und irritiert auf diese Entscheidung reagiert. Es gab Sätze zu hören, wie: „Was!? Da willst wirklich du hin? Die haben doch nicht mal fließend Wasser dort!“ oder: „Kennen die Leute dort überhaupt Computer?“,
„Du wirst in Lehmhütten schlafen müssen.“ Einige waren auch verunsichert und fragten, „Ist das nicht viel zu gefährlich in dem Land?“. Aber wiederum gab es auch Leute, die sich mit einem freuen konnten und Mut zugesprochen haben.

Die ganze Vorbereitung begann schon ein halbes Jahr vorher. Es mussten sich Impfungen geholt werden, ein Visumsantrag gestellt werden und das alles bevor man überhaupt eine Zusage der Universität vorliegen hat.
Mit meinem Auslandsbericht über Ghana, möchte ich interessierte Studenten, die vorhaben ein Auslandssemester zu absolvieren, zeigen, dass es sich durchaus lohnt weite Entfernungen für ein Auslandssemester in Kauf zu nehmen. Vor allem möchte ich aber die Vorurteile über Schwellenländer aus dem Weg räumen. Ich werde versuchen, meine gemachten Erfahrungen mit Menschen und der Kultur in Ghana und an der Gastuniversität ausführlich zu beschreiben und hoffe, dass es Studenten für ihre Entscheidung unterstützt.


Ein ghanaisches Mädchen in der Nähe der Green Turtle lodge, sie hat grad einen Krebs gefangen.