Mittwoch, 1. Dezember 2010

Abwechslung zum Reis

Heute haben wir seit sehr langer Zeit mal wieder den Pizzatag genutzt. Das war mehr als nötig :-)
Ich habe in der letzte Zeit zu viel Reis gegessen und freue mich schon wieder auf gut aussehendes Essen und vor allem auf Essen mit Geschmack und nicht einfach nur scharf.


Es ist total merkwürdig in einer sonnigen Gegend, mit Temperaturen über 30°, Weihnachtslieder zu hören. Aber auch hier in Ghana gibt es die Vorweihnachtszeit. Es ist zwar nicht geschmück (noch nicht), aber dafür zu hören. Einige Markverkäufer tragen Schürzen mit Weihnachtsmustern, aber das ist auch alles. Ich habe gehört, dass es in der Accra Mall sehr weihnachtlich, kitschig geschmückt sein soll. Angeblich schlimmer als in Amerika, aber ich war mir das noch nicht angucken. Das werde ich aber noch nachholen, vielleicht komme ich dann in Weihnachtsstimmung ;-)

Donnerstag, 25. November 2010

noch drei Wochen

Im Kurs Wireless Communication haben wir heute unseren ersten Test geschrieben. Ein kleiner Vorgeschmack auf die Prüfung. Die Prüfung für diesen Kurs findet am 6.12. statt. Die Termine rücken immer näher.

Man merkt langsam, dass sich das Semester dem Ende neigt, dass die Zeit hier fast vorbei ist. Heute in drei Wochen geht schon mein Rückflug. Im Hostel hängt schon ein Zettel aus, der uns daran erinnert, unsere Flugdaten im IPO bekannt zu geben, damit wir pünktlich zum Flughafen gebracht werden.

Es ist ein komisches Gefühl, weil man hier noch soviel machen möchte und die Zeit dafür langsam aber sicher knapp wird. Man registriert jetzt, welche Ausflugsziele man nicht mehr schafft und muss entscheiden, was will ich noch unbedingt sehen.
 

Freitag, 19. November 2010

Pünktlich zu  9:30 Uhr waren Björn und ich im Seminarraum und wollten den angekündigten Test schreiben. Die meisten Kommilitonen waren schon da und sagten, der Test wird um 12 Uhr im Labor geschrieben. Da hätte man ja fast mit rechnen können. Also wir wieder zurück ins ISH und um 12 ins Labor. Der prof war der Meinung wir saßen zu dicht aufeinander und hat die Hälfte der Studenten in einen anderen Raum geschickt. Wir hatten eine Stunde Zeit. Björn und ich waren vorher fertig. Wir mussten ein paar IP-Adressen berechnen und ein paar Fragen beantworten.
Nach dem Test sollten wir zum Prof ins Büro kommen, er wollte mit uns über die Prüfung reden, da wir ja früher als die anderen Studenten schreiben.
Sein Büro befindet sich in der Balme Libary. Das ist jetzt das dritte Büro, das wir von einem Professor hier sehen und dieser hier hat mit Abstand das nobelste Büro. Schreibtisch und Regale vom Feinsten. Viel Technik und eine eigene Klimaanlage. Dem geht scheint es gut zu gehen. Er fragte uns wie wir dem Inhalt zurecht kommen und wollte unsere Mailadresse haben, um uns die letzten Unterlagen zukommem zulassen.
Die Prüfung für dieses Modul findet am 4. Dezember statt.

Donnerstag, 18. November 2010

Neuer Stammplatz angenommen

Der Platz bei Björn vor der Tür scheint unser neuer Stammplatz hier im ISH zu werden. Es ist immer schattig und weht ein leichter Wind. Hier lässt es sich gut arbeiten. Es gesellen sich auch immer mehr Leute zu uns  :-)

Mittwoch, 17. November 2010

Wieder ein Feiertag

Heute ist wieder mal ein Feiertag, das heißt, keine Vorlesung. Wie sollte es auch anders sein, es ist ein moslimischer Feiertag. Viele Leute haben sich sehr schick angezogen und haben gegenüber vom ISH an einer Zeremonie teilgenommen. Auch Studenten vom ISH waren dabei und haben sich schick gemacht.


Björn und ich haben einen neuen Sitzplatz im ISH gefunden. Der Gang vor seiner Zimmertür. Seinen Sessel hat er schon vor einiger Zeit raus gestellt. Der schweizer Dominic, sein Nachbar hat das gleiche getan. Somit hatten wir schon mal zwei Plätze. Zum Frühstück holte Björn seinen kleinen Tisch raus und wir haben uns ausgebreitet.
Den Rest des Tages haben wir zum Programmieren der Hausaufgabe und zum Vorbereiten auf einen Test am Donnerstag genutzt. Ja, wir studieren hier auch ;-)

Dienstag, 16. November 2010

Sirigu

Am Donnerstag, den 11.11.2010, sind wir nach Sirigu gefahren. Das ist ein Dorf in der Nähe von Bolgatanga. Es liegt noch etwas nördlicher. Dort haben wir eine Töpferei besichtigt. Dort kann man auch übernachten, es ist ein nettes, ruhiges Plätzchen. Das Problem ist nur, dass dort nichts als die Töpferei ist. Es kommt nur selten ein Taxi vorbei und bis zum Dorf ist es ein Stückchen.

Die Fahrt dort hin war das Ziel schon wert. Wir sind ca. 1 Stunde über eine Schotterpiste gefahren. Die Landschaft kommt dem, was man aus dem Fernsehen über Afrika sieht, sehr nahe. Viel Gras, zum Teil trocken, aber auch grün, ein paar Bäume und sonst nichts. Vereinzelt sieht man runde Lehmhütten.
Wir sind an einer kleinen Ortschaft vorbei gekommen, in der eine große Gruppe Menschen wartete. Sie haben auf irgendetwas gewartet, das sie abholt. Sie müssen schon lange gewartet haben. Wir fuhren, für die Leute, in die falsche Richtung. Sie haben unserem Taxifahrer eine Anzahlung gegeben und er hat versprochen, dass er zurück kommt, sobald er uns abgesetzt hat. Das ist das Problem hier, die Hütten stehen soweit auseinander, dass sie keine größere Ortschaft bilden, zu der es sich lohnen würden, einen Bus, ein Tro-Tro oder ein Taxi zu schicken. Aber die Leute wohnen auch zu weit weg von einem größeren Ort, dass sie laufen könnten. Auf der sogenannten Straße fahren sie auch sehr viel mit alten, klapprigen Fahrrädern, aber schwere Sachen können sie damit nicht transportieren. Und das obwohl die meisten sehr geübt sind in schweren und unhandlichen Gegenständen auf ihren Köpfen zu balancieren. Im Süden von Ghana sieht man die Leute immer nur zu Fuß, aber hier habe ich tatsächlich schon Fahrradfahrer mit dicken, langen Baumstämmen fahren sehen. Oder ein anderer Fahrradfahrer hatte hatte eine 4 m
2 große Palette auf seinem Kopf. Es ist schon echt faszinierend. Die Leute, die ihre ganzen Sachen, die sie verkaufen wollen, auf dem Kopf tragen, heißen „Kayayee“. Die meisten von den haben keine Unterkunft und schlafen auf der Straße.

Mir ist aufgefallen, dass die Gegend gut mit Stromleitungen ausgestattet ist. Es stehen überall Masten. Die Leute hier haben eher Strom als Wasser.

Bei der Töpferei angekommen wurden wird sehr nett begrüßt. Aber unser Taxi hat sich schnell wieder auf den Weg gemacht, um seine wartenden Fahrgäste einzusammeln.
Wir wurden durch das Gelände der Töpferei geführt. Auf dem Gelände befinden sich auch die Schlafmöglichkeiten für Gäste. Es gibt einen ganz netten Dorm room und mehrere 2-Bett-Zimmer mit eigener Dusche. Alle Gebäude auf dem Gelände haben für diese Region typische, handbemalte Verzierungen. Die sehen sehr hübsch aus.

  
Die Töpferei
Der Gemeinschaftsraum

Danach haben wir uns ein typisches Wohnhaus angesehen. Die Leute im Norden mögen es nicht, wenn man sie fotografiert und diese Wohnanlage ist extra für die Besichtigung von Touristen. Wie die meisten Häuser, befindet es sich versteckt im Maisfeld. Man sieh es von der Straße aus nicht. Der Eingang befindet sich im Westen, weil aus Richtung Osten immer die „Bösen“ kamen.

Der versteckte Weg zu dem Wohnhaus.
... von außen...
Der Eingang

... vor dem Haus.
Das kleine Loch, ist der Eingang zum Schlafraum.
Dort oben befindet sich eine Art Terrasse, von dort aus konnte man Eindringlinge beobachten.
... ein Blick von oben...

Anschließend sind wir noch in den Ausstellungsraum der ganzen Keramiksachen.
Hier haben wir festgestellt, wie dreckig wir eigentlich sind. Rot-Brauner sandstaub zierte unser Gesicht. Sobald man sich gekratzt hat, waren Spuren erkennbar  ;-)

Der Ausstellungsraum.

Als wir dann mit unserer Besichtigung durch waren, brachte leider kein Taxi neue Touristen. Der Chef hat versucht uns ein Taxi zu besorgen, aber als es nach einer halben Stunde immer noch nicht danach aussah, das in absehbarer Zeit, eins vorkommen könnte, haben wir beschlossen zum eigentlichen Dorf zu laufen. Der Chef hat uns ein kleines Stückchen begleitet uns uns den Weg gezeigt. Er sagte, wir müssen immer auf der Straße bleiben und gerade aus gehen. Wir würden dann einen Fluss kreuzen, dann noch einmal links halten  und dann wären wir schon da. Er meinte, es sind ungefähr 2 km.
Es fühlte sich an, wie nirgendwo in Afrika :-)  links und rechts war nichts als Landschaft. Die Sonne brannte...
 Wir kamen dann auch zu dem Fluß, allerdings war dieser ausgetrocknet, aber wie hätten wir ihn sonst auch kreuzen sollen. Ich hoffte, er meinte den.
Die Gegend wurde dann auch etwas belebter, es kamen uns Fahrradfahrer und Fußgänger entgegen, die alle freundlich grüßten. Irgendwann tauchte rechts im Gebüsch eine Kuh auf und dann waren wir auch schon im Dorf. Im Dorf haben wir uns erstmal Wasser besorgt. Hier herrschte ein fröhliches Dorftreiben. Den erst besten Bus konnten wir leider nicht nehmen, weil dieser für Bewohner war, die zum Beten wollten. Aber ein shared Taxi stand berei. Zwei Ghanaer warteten bereits auf die Abfahrt. Wir hatten die Wahl, enweder warten wir bis sich noch zwei andere Fahrgäste finden oder wir zahlen ein bßchen mehr und fahren sofort ab. Wir haben beschlossen, wir zahlen ein bißchen mehr, dann sitzen wir auch nicht so eng bei der Hitze und der schlechten Straße. Von den beiden Ghanaern haben wir gelernt, wie man sich vor dem Staub schützt. Die meisten Ghanaer haben immer ein Taschentuch bei sich, mit dem sie sich den Schweiß von der Stirn wischen. Dieses Tuch haben sie sich während der Fahrt vor Mund und Nase gehalten. Die Idee fanden wir gut, haben wir auch gleich mal gemacht.

Wir sind wieder an der Stelle vorbeigekommen, wo so viele Leute gewartet haben. Die Leute warteten immer noch...

Ein Freund von unserem Taxifahrer lief die Straße entlang und unser Fahrer hat nicht lange gezögert und ihn ins Taxi eingeladen. Er saß dann halb auf dem Fahrersitz mit drauf und halb draußen. Nebenbei hat er die Tür und sich selber fest gehalten. Das sah schon echt witzig aus. Er ist aber auch nicht lange mitgefahren, nur bis zu den nächsten Häusern.

Im Hostel hatten wir das dringende Bedürfnis uns zu säubern :-) der ganze Staub sollte runter. Natürlich ging das Wasser aber gerade nicht. Also hatte ich mir einen Eimer mit Wasser geben lassen. Ich hatte mich gerade in der Dusche auf meine Eimerdusche vorbereitet und plötzlich kam wieder Wasser aus der Leitung. Manchmal hat man einfach Glück.

Zum Abendessen  haben wir uns ein Restaurant aus dem Reiseführer raus gepickt. Es entpuppte sich dann allerdings als eine Art Kantine. Wir hatten Glück, denn nur wenige Minuten nach uns haben sie geschlossen. Sie hatten auch keine Menukarte, die Bedienung kam zu uns an den Tisch und sagte, sie hätten Fried Rice and Plain Rice. Gut, wir haben uns für Fried Rice entschieden.
Das ich etwas langsam bin beim Essen, wurde mir ein bißchen zum Verhängnis. Carlotta war bereits fertig und ich hatte noch einen kleinen Rest auf meinen Teller, als plötzlich das Licht aus ging. Tja, da saß ich nun im dunkeln mit meinem Essen...
Da draußen die Straßenlampen noch leuchteten, konnte der Strom nicht in der ganzen Stadt ausgefallen sein. Die Ghanaer müssen für ihren Strom im Vorfeld bezahlen. Sie laden ihn quasi auf wie eine Prepaid-Karte. Ist das Guthaben aufgrbraucht – Strom weg. Sobald man das Guthaben wieder aufgeladen hat, ist der Strom wieder da. Wenn das Guthaben die 20 Cedi Marke erreicht, springt die Sicherung raus. Das dient der Erinnerung, dass sich das Guthaben dem Ende neigt.
Das war nun in diesem Restaurant der Fall. Sie haben sie Sicherung wieder rein gemacht und ich konnte mein Essen im Licht auf essen.

Danach sind wir an der Bar von vorherigen Abend wieder eingekehrt. Der Inhaber fragte uns bereits am zweiten Abend, „wie immer?“...

 


 


Montag, 15. November 2010

Bolgatanga

Am Dienstag den 9. November haben Carlottag und ich unsere Nordentour gestartet. Der Bus sollte um 12 Uhr losfahren, ist dann aber erst halb 2 abgefahren. Durch Zufall haben wir eine neue ghanaische Buslinie entdeckt, O & A Travel and Tour. Diese ist wirklich bequemer als STC, die Sitze sind etwas breiter und sind sehr gut gefedert. Die gute Federung war auch echt notwendig. Größtenteils bestand die Straße nur aus Sand und sehr vielen Löchern, großen Löchern, aneinander gereiht. Nun ist es auch nicht so, dass der Busfahrer sich hätte einfach einen anderen Weg aussuchen können, es gibt nur eine Verbindung in den Norden. Wir wurden ordentlich durch geschüttelt. Zur Ablenkung wurden ein paar ghanaische Filme gezeigt, die auch die volle Aufmerksamkeit der Fahrgäste auf sich gezogen haben. Als es dunkel wurde, hatten wir uns an das Geschaukel gewöhnt und konnten auch schlafen. Alle vier Stunden wurde eine Pause gemacht. Je weiter wir in den Norden kamen, um so mehr haben die Leute eingekauft. Der ganze Gang im Bus war voll mit Plantainstauden, Yam und großen Säcken. Keine Ahnung, ob es dort billiger ist.
Am nächsten Morgen halb 5 haben wir Bolgatanga erreicht. Der Bus war so runter gekühlt, dass die Wärme draußen sehr angenehm war. Ein Taxi hat uns zu unserer Unterkunft gebracht. Wir hatten das Nsamini Guesthouse in Bolgatanga gebucht. Das ist eine kleine, gemütliche Unterkunft mit 6 Zimmern. Der Taxifahrer sagte, er wüsste wo das Guesthouse ist, wusste er dann aber doch nicht. Nachdem er uns im falschen Guesthouse absetzen wollte, hat ihm ein anderer Taxifahrer gesagt, wo er hin muss. Schließlich waren wir im richtigen Guesthouse und ein netter, alter Mann hat uns freundlich empfangen. Wir haben uns noch für 3 Stunden hingelegt,  ehe wir den Ort erkundet haben.

Der Eingang zum Guesthouse

Der Innenhof

hinten in der Mitte ist unser Zimmer

Unser Zimmer wirkte etwas altertümlich.

Ohne Ziel sind wir einfach so durch das Stadtchen geschlendert. Es sieht hier im Norden doch ganz anders aus, als im Süden. Auch die Wärme ist eine andere. Es ist heißer und trockener. Für mich etwas anstrengender als im Süden von Ghana. Carlotta empfand die Wärme im Norden angenehmer. Wir können uns nicht wirklich erklären warum das so ist.
Die Stadt ist nicht groß, für mich wirkt es eher wie ein größeres Dorf. Die Häuser haben eine ganz andere Bauform und die Umgebung ist sehr flach. Im Reiseführer schreiben sie, dass durch die Trockenheit nur wenig grün und Bäume zu sehen sind. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass hier relativ viele Bäume stehen, wenn auch nicht so viele wie im Süden. Das Gras war auch noch nicht so trocken, aber das liegt daran, dass die Trockenzeit erst jetzt im November begonnen hat.
Zum Mittag haben wir uns Yam mit Pfeffersoße geholt, die haben wir auf unsere Terrasse im Innenhof unseres Guesthouses gegessen.
Später am Nachmittag sind wir dann wieder losgelaufen. Diesmal in die andere Richtung. Wir waren lange unterwegs und konnten die Straßen und Richtungen zuordnen. In einer Art kleinen Bar in der Nähe unseres Hostel haben wir den Abend ausklingen lassen. Es war sehr angenehm dort zu sitzen und die Temperaturen wurden erträglicher. Ich habe das erste mal hier in Ghana gesagt, dass es mir zu heiß ist, es ist kaum zu glauben  :-)
Bolgatanga ist ein ruhiges Städtchen mit netten Einwohnern. Man hier mehr das Gefühl sich in Afrika zu befinden. Es wirkt hier alles nicht so weit entwickelt wie der Süden.



in Bolgatanga



Donnerstag, 4. November 2010

Springende Spinne

Heute früh im Labor vom Kurs „Wireless Komunikation“ habe ich einen kleinen Schreck bekommen. Es lief eine kleine, weiß-schwarze Spinne über den Tisch und kam auf meinen Laptop zu. Sie war so schnell und ich mich versah, ist sie auf meinen Laptop rauf gesprungen. Sie ist wirklich gesprungen. Ich dann allerdings auch. Ich habe vorher noch keine Spinne springen sehen. Sie lief und hüpfte über die ganze Tischreihe. Von meinem Laptop aus ist sie auf einen anderen Monitor gesprungen und dann war sie auch schon weg und ich konnte mich wieder hinsetzen :-)

Freitag, 29. Oktober 2010

Abschied von Maik

Es ist unglaublich, wie schnell eine Woche vergeht. Heute fliegt Maik schon wieder nach Hause. Wir haben morgens, noch vor meiner Vorlesung Sachen gepackt und das Zimmer geräumt. Es war ein merkwürdiges Gefühl.

Am Nachmittag ist dann etwas eigenartiges passiert. 1 ½ Stunden bevor wir los zum Flughafen wollten, ist meine Armbanduhr stehen geblieben. Björn hat sich schon gewundert, dass wir so ruhig blieben und keine Anstalten machten los zu fahren.
Gut, dass wir Julia gebeten haben uns zu begleiten, sonst hätten wir erst zum Sonnenuntergang festgestellt, dass meine Uhr stehen geblieben ist. So aber sind wir aufgesprungen haben in Rekordzeit das Gepäck geholt und sind los.

Wir sind ohne Stau gut durch gekommen. In der Schlange zum Check-in Schalter wurde uns gesagt, wir hätten uns zu beeilen, der Schalter würde um 18 Uhr schließen. Wir hatten noch eine halbe Stunde. Wir sind nach dem einchecken noch einmal raus gegangen, damit Maik noch mal eine rauchen  konnte. Danach durfte nur noch er alleine in das Flughafengebäude. Wir mussten uns verabschieden. Das ging alles so schnell, das haben wir nicht erwartet. Ich habe noch gewunken, aber wenig später wurden Julia und ich aufgefordert das Gelände zu verlassen.

Damit ich heute Abend nicht zu viel über den Abschied nach denken konnte, hat Carlotta mit mir Sangria getrunken...

Um 11 Uhr abends fing meine Armbanduhr an weiter zu laufen, total verrückt, aber ich wunder mich hier schon gar nicht mehr ;-)

 

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Botanic garden

Der Campus der University of Ghana hat einen eigenen botanischen Garten. Ich wollte mir den schon lange anschauen, habe es bis heute aber nicht geschafft. Das hatte jedoch den Vorteil, dass ich heute zusammen mit Maik einen neuen Teil erkunden konnte. Nach meiner Vorlesung habe ich Maik im ISH abgeholt und wir sind los gelaufen. Der botanische Garten befindet sich am anderen Ende des Campus, so hatten wir bis dahin schon einen weiten Spaziergang hinter uns. Für mich sind das mittlerweile keine weiten Strecken mehr  :-)
Wir haben uns beide etwas anderes unter einem botanischen Garten vorgestellt. Ich hatte mir eine Art Parkanlage mit schön angelegten Pflanzen vorgestellt, mit vielleicht sogar selten vorkommenden Pflanzen. Doch so ein Garten war es nicht. Es war mehr eine Art Stadtpark. Ein schöne Grünanlage, in der man gut spazieren gehen kann oder sich auch einfach auf die Bank setzen und ausruhen kann.
Trotzdem ist es ein schöner Garten und wir haben sogar ein sehr merkwürdig aussehenden Baum gesehen. Ein Baum, der aussieht wie ein Dreizahn von einem Wassermann. Viele Leute laufen dort nichr herum, was ich ein bißchen schade finde. Aber ein vereinzelt haben wir Leute auf einer Bank sitzen sehen.



das ist wirklich nur ein Baum

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Der Streik ist vorbei

Es war ja fast abzusehen, dass grade in der Woche wo Maik mich besucht, die Professoren ihren Streik beenden und die Vorlesungen ganz normal weiter gehen. Beide Vorlesungen haben statt gefunden. Die Dozenten haben nach drei Wochen einfach weiter gemacht, als sei nichts gewesen.
Heute Abend hat Maik dann auch Daniela, die Vierte, aus unserem Mädelquartett kennen gelernt. Maik hat Gefallen an unserem ISH gefunden. Kein Wunder, es ist hier auch immer etwas kühler als vorm Gebäude, hier spührt man immer einen leichten Windzug.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Party in Kokrobite

Nach dem wir den ersten Schreck überwunden hatten,  Maik verarztet war und wir es außerdem geschafft haben uns umzuziehen, ging es zu einem Italiener im Dorf. Der soll richtig leckeres Essen zu bereiten. Besonders die großen Pizzen wurden gelobt. Wir wollten es selbst beurteilen.

war echt lecker


Tatsächlich, die Pizzen waren gigantisch groß. Und sehr, sehr lecker! Diesen Italiener kann ich nur weiter empfehlen.
Gut gestärkt konnten wir nun zur Reggaeparty gehen. Es waren schon viele Leute da, die Bar war überfüllt und eine Band hat sich um die Musik gekümmert.

Kurz vor Mitternacht haben wir Julias Überraschung vorbereitet. Da es hier etwas kompliziert mit Geburtstagstorte ist, haben wir stattdessen Geburtstagskekse genommen. Da es ihr 23. Geburtstag war, haben wir 23 Kekse mit Wunderkerzen bestückt und diese bei Maik und mir auf der Terrasse ausgelegt. Julia musste dann alle auspusten. Sie hat sich sehr gefreut und ich glaube mit so etwas hat sie nicht gerechnet.



Wir haben gefeiert, getanzt und sind schließlich nur noch ins Bett gefallen.
Unseren Sonntag haben wir genossen wie Urlaub, lange schlafen, baden, essen, Strandshopping, alles dabei. Sogar den Sonnenuntergang haben wir beim Strandspaziergang genossen. Es waren auch nur noch wenige Gäste dort und wir konnten gemütlich an der Bar sitzen. Ich find es einfach herrlich, lange, warme Sommerabende, daran habe ich mich jetzt schon gewöhnt. Dabei lässt es sich auch ganz leicht vergessen, dass man eigentlich zum Studieren hier ist ;-)
Da montags mein freier Tag ist, konnten wir auch bis Montag bleiben. Die anderen mussten Sonntag schon wieder zurück nach Accra.


Wir haben also erst montag Mittag der Strand verlassen. Natürlich erst, nach dem wir noch mal im Meer waren und bei dem Italiener das Frühstück getestet haben. Es war genauso gut wie die Pizza! Ganz amysant war Maiks Eimerdusche :-) hier gibt es kein Leitungswasser und deshalb holt man sich das Duschwasser mit Eimern aus einem Brunnen. Ich habe dann das Wasser von oben aus dem Eimer gekippt und Maik hat sich darunter die Haare gewaschen. Andere Länder, andere Sitten, auch so etwas muss man mal mitgemacht haben. Wir haben beschlossen, eine richtige Dusche werden wir wieder im Hostel nehmen.

Die Rückfahrt verlief gut. Wir haben im Dorf gleich ein Tro-Tro bekommen und sind ohne Stau durch gekommen. Am Kaneshi Markt mussten wir umsteigen, aber auch das war kein Problem. Die Fahrt war sogar angenehmer als die Hinfahrt.
Abends haben wir mit Carlotta und Julia im ISH gesessen. Ich habe Maik unseren Stammplatz gezeigt ;-)

Auf nach Kokrobite

Am samstag Morgen ging es nach Kokrobite. Maik und ich sind sehr früh aufgestanden, da wir unser Zimmer wieder abgeben mussten. Wir haben die Sachen bei mir im ISH-Zimmer untergebracht und unsere Sachen für das Wochenende in Rucksäcke gepackt.

Nach dem Frühstück haben wir uns mit Carlotta, Julia und Dominic getroffen. Mit einem Taxi sind wir dann gemeinsam nach Kokrobite gefahren. Die Straßen waren sehr voll und in Accra haben wir mehr gestanden, als das wir gefahren sind. Die Zeit haben wir dann erstaml zum Shoppen genutzt, Eis, Bananenchips und Wasser, alles dabei. Daran kann man sich echt gewöhnen, Fensterscheibe runter und schon hast du deine Sachen.

Die letzten Meter bis zum Ressort hätten wir auch gut laufen können, aber der Taxifahrer ließ sich nicht davon abhalten uns bis vor das Eingangstor zufahren. Wir haben uns wegen der schlechten Straße um sein Auto gesorgt, es waren so große Löcher, dass wir des öfterer aufgesessen haben. Das waren keine angenehmen Geräusche fürs Auto.

Und dann waren wir auch schon da, im „Big Millys Backyard“.
Wir haben gleich unsere Zimmer bezogen, Badesachen an und nach einem Bier ging es auch gleich ins Wasser. Auch dieser Strand ist wieder traumhaft schön. Hier ist es nicht ganz so verlassen wie in Green-Turtle und Ada-Foah. An diesem Strand kommen grade am Wochenende schon ein paar mehr Leute. Das liegt wahrscheinlich auch  an der Nähe zu Accra. Das wissen auch die Händler zu schätzen und haben hier ihre Stände aufgebaut. Einige haben sich auch schon richtige kleine Shops aufgebaut.
Außerdem liegen hier sehr viele Fischerboote am Strand und natürlich sieht man auch welche draußen auf dem Meer. An einem Boot wurde grade gearbeitet, dort haben Männer das Holz vom Boot abgeschliffen.

Das Wasser kam mir überhaupt nicht mehr kalt vor. Das kühle Nass war einfach sehr angenehm. Die Wellen waren hier zwar auch groß, aber sie waren nicht so stark. Dafür ging es recht schnell tief rein. Aber weiter hinten, gelangte man auch wieder auf eine Sandbank. Ich konnte Maik die Begeisterung ansehen. Aber auch ich war begeistert und habe es sehr genossen.

Nach dem Abkühlung sind wir ein Stückchen in Dorf gelaufen. Wir waren auf der Suche nach Essen, baden macht schließlich hungrig  ;-)
Wir sind recht schnell fündig geworden und haben in einem kleinen Restaurant Banku mit Suppe gegessen. Maik ist beim bekannten Reisessen geblieben.

Am Nachmittag haben wir es uns einfach mit lesen und nichts tun gut gehen lassen. Gemütlich im Schatten gesessen und die Ruhe vor dem Sturm genossen. Denn als wir uns für den Abend fertig machen wollten, passierte der dramatische Unfall. Wir kamen in unser kleines, niedliches Zimmer und sprachen über die tief, hängende Decke an dem der Ventilator befestigt war. Nicht mal eine Minute später hatte Maik das Thema schon wieder vergessen und begann sich wie zu Hause umzuziehen. Leider war dann der Ventilator im Weg...
Unser Zimmer für dieses Wochenende.

und einmal von der anderen Seite...
hier noch einmal von außen...

Der Strand in Kokrobite.
Beim Lesen und Lernen.
Schlafhütten im Big Millys Backyard

Dramaturgie eines Unfalls ...

Kleiner Unfall beim Umziehen, Maik kämpfte mit dem, viel zu tief hängenden, Deckenventilator. Er verlor fast drei Finger an der linken Hand, dank professioneller ärztlicher Hilfe von einer Linguistikerin(Carlotta) konnten die Gliedmaßen gerettet werden. Ich war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbar da ich zu geschockt war ;-( Von einem Rettungsflug mit Helikopter zum nächsten Krankenhaus wurde abgesehen :-) vorraussichtlich dauerhafte Beeinträchtigung des links-shift-klick fingers (der kleine). Rückfall auf 9-Finger-Tipp System wahrscheinlich. Ansonsten nur kleine Kratzer und ein tiefsitzender Schock bei mir...
Der Maik sehr wohltuende Geruch der Tüten von den Rasta-Man’s am Strand vermochte es die  Schmerzen zu unterdrücken.

Samstag, 23. Oktober 2010

Als aller erstes habe ich Maik heute den Night Market gezeigt. Maik hat sofort das beliebteste Frühstück probiert, ein Eggsandwich. Ich habe mein bestelltes Schwarzbrot mit Tomaten gegessen. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so richtig Appetit auf schwarzes Körnerbrot haben könnte.
Im ISH hat Maik dann wieder ganz viele neue Leute kennen gelernt. Alle haben gesagt, sie können sehen, wie glücklich ich bin :-)  Auch die Porter Frauen haben ihn herzlich Willkommen geheißen.

Ich habe beschlossen, Maik gleich mal das Tro-Tro-Fahren zu zeigen. Wir sind also zur Tro-Tro-Station gelaufen und haben auch relativ schnell eines bekommen. Es kann schon mal vorkommen, dass man hier einige Zeit wartet, ehe man eines erwischt. Das liegt nicht daran, dass hier zu wenige Tro-Tros fahren, es sind hier dann nur zu viele Leute, die einsteigen wollen. Aber heute hatten wir Glück.
Wir sind zwei Stationen zur Accra Mall gefahren. Ich dachte mir, für den Anfang wäre ein harmloser und weniger stressiger Ort das Beste. Außerdem ist es dort sehr klimatisiert und Maik kann sich etwas von der Wärme erholen.

Am Nachmittag sind wir über den Campus spaziert. Ich habe Maik ein paar wichtige Gebäude und meinen täglichen Weg zur Vorlesung gezeigt. Ein Spaziergang über den gesamten Campus wäre zu weit gewesen, aber dafür haben wir ja noch ein paar Tage Zeit.

Abends hat Maik ein ghanaisches Bier probiert und wir haben es uns auf dem Balkon gut  gehen lassen. Ich habe mein mittlerweile für Ghana übliches Savanna getrunken. Das ist ein Cider aus Südafrika. Maik war etwas erschöpft von der Hitze und dem vielen Laufen :-)

 

Freitag, 22. Oktober 2010

Maiks Ankunft in Ghana

Der Tag begann wie jeder andere. Ich bin morgens zum Seminarraum gelaufen um herauszufinden, ob heute die Vorlesung stattfindet oder nicht. Natürlich hat sie nicht stattgefunden. Ich habe mich ganz nett mit zwei meiner ghanaischen kommilitonen unterhalten. Der Klassersprecher hatte vom Professor für Operating System neue Laboraufgaben, die wir, so lange gestreikt wird, machen sollen.


Danach musste ich dringend zum IPO. Alle Induvidial Students mussten ihre Kurse nochmals bestätigen und heute war der letzte Tag dafür. Julia rief mich schon und sagte mir, dass Nana noch auf mich und Björn wartet.

Mittlerweile war es Zeit für den Zimmerschlüssel im neuen Hostel. Ich wollte schon mal etwas vorbereiten und einige Sachen rüber bringen. Aber ich habe nun kurz den Schlüssel bekommen, um einen kurzen Blick reinzuwerfen. Warum ich den dann wieder abgeben musste, weiß ich nicht genau. Ich könnte ihn am nachmittag abholen.

Zum Mittag hatte ich absolut keinen Hunger, dafür war ich viel zu aufgeregt.
Um meine Aufregung ein wenig zu vergessen, bin ich mit Daniela, Julia und Carlotta nach Madina gefahren. Daniela ist dort Voluntär bei einem Schneiderpärchen. Sie macht dort mit ghanaischen Kindern Hausaufgaben. Ich habe ihr ein bißchen geholfen und mit einem Jungen lesen geübt. Der Junge war 13 Jahre und konnte für sein Alter sehr schlecht lesen.
Carlotta und Julia haben dem Schneiderpärchen beim Flicken zusammen nähen geholfen. Wir haben uns alle ein Patchworkkleid bestellt. Das bekommen wir dank Daniela für die Hälfte des normalen Preises. Carlottag hat sogar noch eine ganze Menge andere Sachen in Auftrag gegeben. Die beiden machen wahrscheinlich ein gutes Geschäft mit uns.

Ich übe mit einem Jungen lesen.

Nachmittags zurück im Hostel, habe ich nun endlich auch den Zimmerschlüssel bekommen. Für große Vorbereitungen war zwar nun keine Zeit mehr, aber ich habe schon mal unser Klo sauber machen können. Im ganzen Bad war noch soviel Baudreck, es war unglaublich. Noch schnell die Schnur für das Mosquitonetz festgebunden und dann ging es auch schon los zum Flughafen.
Björn und Carlotta haben mich begleitet. Wir hatten Glück, denn Nana wollte heute auch Jemanden vom Flieger abholen, und hat uns in ihrem Auto mitgenommen. Wir wussten vorher gar nicht, dass sie ein Auto hat. Es war sehr viel Stau auf der Straße und ich wurde nervös, dass wir es nicht rechtzeitig schaffen. Dann funktionierte auch noch die Parkplatzschranke nicht und wir mussten noch mal eine extra Runde drehen. Während dessen konnte ich schon die KLM-Maschine sehen und wurde noch nervöser. Aber irgendwann waren wir dann doch in der Ankunftshalle und mussten noch warten.
Dann konnte ich ihn sehen, war sehr aufgeregt und bin hin gelaufen. Wir wurden auch sofort von vielen Taxifahrern angesprochen, die uns fahren wollten.
Gleich am Flughafen hat Maik Carlotta kennen gelernt. Carlotta war die erste unbekannte Person für Maik, aber lange nicht die Letzte.

Björn hat und Carlotta haben uns dann ein Taxi besorgt und Maik und ich sind zum ISH gefahren. Die andern beiden sind weiter ins Champs zur Quiznight gefahren.
Im ISH habe ich Maik erstmal mein Zimmer gezeigt. Dort hat er dann auch gleich mein Roommate Winnifred kennen gelernt.
Wir haben ein paar Sachen, die ich mir bestellt hatte, ausgepackt und sind dann rüber ins andere Hostel. Das war nicht ganz so einfach, weil wir im ISH sehr viele Leute getroffen haben, denen ich Maik unbedingt vorstellen wollte.
Im neuen Hostel haben wir uns gleich eingerichet und uns dann gemütlich auf den Balkon gesetzt.

Maik beim Trinken von Wasser aus der Tüte.
Unser Zimmer im Hostel.
 

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Unwetter über Accra

Heute morgen wurde ich auf eine sehr mysteriöse Weise geweckt. Mein Mosquitonetz fing plötzlich ganz doll an zu wackeln und der Ventilator begann sich zu drehen. Draußen hörte man es regnen. Ich begriff schnell, dass der Wind draußen schuld war und habe schnell die Fenster zu gemacht. Ich wollte rausgehen und gucken was los ist. Aber sobald ich die Tür öffnete, konnte ich sie kaum wieder schließen. Der Wind war so stark! Draußen tobte ein riesiges Unwetter. Der Regen kam wie aus Eimern geschüttet runter. Da meine Neugier größer wurde und ich zu dem zur Toilette musste, bin ich dann aus dem Zimmer raus. Ich musste bis zur Toilette nur an vier Zimmern vorbei, aber auf diesem kurzen Stück, ist meine Hose klitsch naß geworden. Der Wind drückte den Regen nur so in den Gang. Auf der ganzen Etage stand das Wasser. Es war unglaublich.
Im Mittelteil des ISHs, zwischen den beiden Fluren mit den Zimmern, habe ich dann ein trockenes Plätzchen gefunden und das Unwetter verfolgt. Ich sah es nun auch blitzen und hörte es donnern. Das war das erste Gewitter, welches ich hier erlebt habe.


Der Wind ließ irgendwann nach, doch der Regen hörte einfach nicht auf. Mittlerweile konnte ich schon wieder trocken in mein Zimmer gelangen. Ich wollte dann gleich sehen, wie es vor dem ISH aussieht, und bin auf dem Balkon. Dieser war auch sehr, sehr nass. 


Der große Parkplatz vorm Hostel, stand komplett unter Wasser. Man konnte nirgends trockenen Fußes hinkommen. Ein Auto fuhr grade vom Platz. Es hat für Pfützen enorme Wellen verursacht.
Ein ISH-Bewohner kam in Regenkleidung raus und versuchte irgendwo lang zukommen, ohne nasse Füße zukriegen. Ich habe ihn eine Weile beobachtet. Es sah einfach nur witzig aus. Er hat aufgegeben und ist wieder ins ISH rein.


Erst nach dem Mittag hat der Regen aufgehört. Am späten Nachmittag hat sich dann auch die Sonne wieder durchgesetzt und es wurde wieder warm.
Ich weiß nicht, ob es allen Ghanaern so geht, aber mein Roommate hatte einen dicken Wollrollkragen Pullover an und hat gefroren. Ich fand es zwar auch etwas kühl, so sehr kalt empfand ich es nicht. Ich befürchte, ich werde frieren, wenn ich im Dezember wieder nach Deutschland komme.

Etwas Gutes hatte der Regen ja, die Luft war erstmal wieder frisch und am Nachmittag floss dann auch wieder Wasser durch die Leitungen im Hostel. Aber leider hatte ich grade drei Handtücher auf der Leine, die konnte ich nun richtig auswringen.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Geburtstagsgruß

Lieber Moritz,


Eine „ganze Hand voll“ zählst du jetzt,
heute hat sich dein Daumen durchgesetzt.

Es freuen sich alle, mit dir feiern zu dürfen
und genießen es bei dir Limo und Kakao zu schlürfen.
 
Ich wünsche dir viel Spaß im nächsten Jahr,
vielleicht werden ein paar kleine Träume wahr.

Ich wünsche dir alles Gute zu deinem 5. Geburtstag! 

Ganz liebe Geburtstaggrüße aus Ghana!
Immer wenn ich hier duschen bin, denke ich, hoffentlich geht das Wasser nicht plötzlich weg.
Heute hatte ich richtig Glück. Haare waschen, alles fertig, kam zum Po und plötzlich ging das Wasser wie von Geisterhand aus. Alle, leer, kein Wasser mehr. Zum Glück war ich so gut wie fertig. Die restliche Seife musste nun ins Handtuch.


Am Abend bin ich mit Carlotta und Björn nach Osu ins Venus gefahren. Dort haben wir dann ein paar Leute vom ISH 2 getroffen. Wir waren dort verabredet um Halevs Geburtstag zu feiern. Halev ist eine Kanadierin und ich dachte immer sie kommt aus Norwegen. Es gab einen großen, leckeren Schokokuchen mit einer süßen, weißen Creme oben drauf. Das hat ganz meinen Geschmack getroffen :-)
Das Restaurant scheint sehr beliebt zu sein, es kam später nämlich noch eine Geburtstagstruppe aus dem ISH um zu feiern.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Reisepass wieder in meinen Händen

Heute war der Tag, an dem ich meinen Reisepass wieder abholen konnte. Zusammen mit Daniela und Björn bin ich also zum Immigration Office gefahren. Ich war mir nicht sicher, ob die ghanaischen Beamten sich an solche Termine halten, aber schon nach kurzer Zeit hielten wir unseren Pass in den Händen. Hurra, es hat geklappt! Ich habe jetzt ein Visum für ein ganzes Jahr. Ich könnte bis nächstes Jahr September immer wieder nach Ghana kommen. Eigentlich habe ich nur für ein halbes Jahr beantragt, aber jeder hat seine Verlängerung für ein ganzes Jahr bekommen.
Das heißt, Björn war heute zum ersten Mal hier, er hat sein abgelaufenes Visum heute erst verlängern wollen.
Ich habe meinen Reisepass in den letzten Wochen zwar nicht gebraucht, aber es ist ein beruhigendes Gefühl, dass ich ihn wieder bei mir habe und er nicht bei einem ausländischen Amt liegt.

Auf dem Rückweg habe ich mir ein schönes europäisches Bagguet aus der Mall mit gebracht. Ich wollte mir dazu eine Avocado vom Night Market holen. Doch leider gab es heute keine Avocado. So habe ich improvisiert und mir stattdessen eine Gemüsepfanne aus Tomaten, Paprika, Zwiebeln, Konoblauch und einer Garden Egg gemacht. Es sah sehr gut aus und hat auch sehr gut geschmeckt. Ja, ich war stolz auf mich :-)

Montag, 18. Oktober 2010

Eigentlich hatte ich vor heute mit Torry zum Strand zu fahren. Aber nach dem wir beide sehr lange, vielleicht etwas zu lange geschlafen hatten, haben wir uns das dann anders überlegt. Lange schlafen ist für mich hier eher ungewöhnlich geworden. Ich komme auf ungefähr drei oder vier Tage, an denen ich hier in der gesamten Zeit mal etwas länger geschlafen habe. Es ist auch nicht wirklich sinnvoll, denn man verliert ansonsten die herrlichen Tageslichtstunden. Davon gibt es hier zwar 12 Stunden von, aber eben auch 12 Stunden Dunkelheit. Ich bin bei Tageslicht viel motivierter irgendetwas zu tun, als in der Dunkelheit.
Ich habe heute einen ganz entspannten Sonntag verbracht und dabei Energie für die neue Woche gesammelt.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Seamstress

Am Morgen war das Wasser wieder da und am Nachmittag schon wieder weg. Langsam wird das hier zur Gewohnheit.


Heute abend waren wir wieder im Theater. Es fand wieder bei dem Department School of Performing Arts statt. Das Stück hieß „Seamstress“ (Schneiderin). Es handelte, wie der Name schon sagt, von einer Schneiderin. Es war eine Art Komödie. Die Ghanaer haben viel gelacht. Ich habe nicht alle Witze mitbekommen, aber ich fand es sehr amysant, dieReaktionen der Ghanaer zu beobachten.
Im Vergleich zu unserem letzten Theaterbesuch war die Bühne dieses Mal auf der gegenüberliegenden Seite aufgebaut. Das Bühnenbild bestand aus drei Zimmern, einem Esszimmer auf der rechten Bühnenhälfte und einem Schlafzimmer und Arbeitszimmer auf der linken Bühnenhälfte. Je nach dem, welche Bühnenhälfte grade benötigt wurde, war hell erleuchtet.
Auch heute empfand ich die Atmosphäre richtig angenehm. Abends lange draußen sitzen, schöne Unterhaltung und vor allem nicht zu frieren :-)
Dazu gab es heute sogar warmes Popcorn.

Samstag, 16. Oktober 2010

erste Abschiedsparty

Wie abzusehen, fand die Vorlesung heute nicht statt. Ich bin hingelaufen, bis auf  4 Studenten befand sich niemand in dem riesigen Hörsaal. Ich habe mich kurz mit einer Ghanaerin unterhalten. Sie klang sehr entäuscht über den Streik. Wenn das jetzt noch eine Woche so weiter geht, dann wird die Uni für das restliche Semester geschlossen. Ich hoffe nicht, dass es soweit kommt.

Morgens hatten wir wieder Wasser. Jeder war duschen, hat sein Geschirr gespühlt und Wäsche gewaschen. Am Nachmittag war dann wieder kein Wasser da.


Heute gab es bereits die erste Abschiedsparty. Flo, ein Österreicher fliegt morgen heim. Er war letztes Semester hier an der Uni und hat danach bei der österreichen Botschaft gearbeitet. Wir kannten ihn, weil er ebenfalls ein ISH-Bewohner war.
Während seines Ghana Aufenthaltes hat er sich überlegt, ein ähnliches Video zu kreieren, wie das Video „Where the hell is Matt“.  - http://www.youtube.com/watch?v=zlfKdbWwruY – Es ist ein Video, bestehend aus kurzen Clips, wo der junge Mann Matt an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt tanzt. Flo hat das ganze nun für Ghana gemacht. Heute war sein letzter Drehort auf dem Campus vor der Balme Library. Dafür haben wir uns um 14 Uhr in der Legon Hall getroffen. Bis dann endlich alle Eingeladenen da waren, war es 17 Uhr. Nun wurde es aber Zeit, es drohte nämlich dunkel zu werden. Aber schließlich haben wir es geschafft. Es war echt witzig! Zum Schluß musste Floh eine Wasserschlacht aus Wassertüten über sich ergehen lassen. Ich habe schon viel früher damit gerechnet, denn diese Wassertüten laden regelrecht zu einer Spritzwasseraktion ein. Hier könnt ihr das fertige Video sehen. Irgendwo in der Mitte bin ich.
http://www.facebook.com/video/video.php?v=1662715731364&ref=mf


Seinen Abschied haben wir am späteren Abend ordentlich in Osu gefeiert. Am sogenannten Container. An der Straße stehen drei Container, in denen man Getränke kaufen kann. Davor stehen die Straße entlang auf dem Gehweg Gartenstühle und Tische. Es wird sehr laut Musik gespielt und man kann tanzen. Es ist dort immer was los und sehr voll. An diesem Abend haben Straßenkünstler ihre akrobatischen Fähigkeiten gezeigt, es waren zwei Männer und drei Kinder. Natürlich sind sie später rum gelaufen und wollten Geld haben.

Freitag, 15. Oktober 2010

Heute früh hatte ich noch Glück mit meiner Dusche, eine Stunde später war das Wasser weg. Ich bin gespannt für wie lange.

In einer Woche ist es schon so weit, Maik kommt mich besuchen. Seit 2 ½ Monaten bin ich nun schon hier und habe mich eingelebt. Ich hoffe, Maik wird es hier genauso gut gefallen wie mir. Ich habe heute unser Zimmer im neuen Hostel gebucht. Unsere Zimmernummer ist die 4032. In der 4. Etage. Die Nacht kostet im Doppelzimmer 8 Dollar pro Person, das sind für uns beide 23 Cedi die Nacht.

Nachmittags bin ich mit Carlottag ins Stadtviertel Osu von Accra gefahren. Wir waren im Shop Global Mamas. Das ist eine fairer-Handel-Organisation und die Sachen werden von ghanaischen Frauen hergestellt. Es ist ein schöner, kleiner Laden in dem man viele schöne Mitbringsel kaufen kann. Bei uns heute war der Laden etwas dunkel, weil das Licht nicht funktionierte. Trotzdem haben wir recht lange gestöbert. Sie stellen sehr kreative Sachen her. Zum Beispiel aus den ganzen Wassertüten oder Eistüten, machen sie Kinderregenjacken oder Kulturtaschen, Hüte, Federtaschen und, und, und.
Vielleicht wollt ihr ja mal ein Blick auf die Homepage werfen. Sie ist zwar in englisch, aber für Produkte mit Bildern spielt das ja keine Rolle.
 www.globalmamas.org

Carlotta im Global Mamas Shop mit einem Hut aus Eistüten.

Am Abend war ich mit ein paar Leuten im Champs. Das ist eine Sportbar und Restaurant in Accra und hat einen sehr europäischen Stil. Es waren dort auch nur weiße Leute anzutreffen. Nach dem ich einen Blick auf die Karte geworfen und die Preise wargenommen habe, war mir auch klar warum. Das Witzige ist, dass sie einem von den Beiden Männern gehört, die uns von der Green Turtle Lodge mit zurück nach Takoradi genommen haben.
Jeden Donnerstag findet dort eine Quiznight statt. Jeder Tisch erhält Antwortzettel. Der Moderator stellt die Fragen und gleichzeitig kann man sie auf einer Beamerleinwand sehen. Unser Tisch war heute irgendwie der Verlierertisch, aber wir hatten eine menge Spaß. Die Gewinner bekamen einen Gutschein für eine Pizza Margarita.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Heute haben Björn und ich mit dem Verantwortlichen unseres Departments Computer Engineering über den Streik gesprochen. Wir haben ihm erklärt, dass wir erfahren haben, dass nur die Internationalen Studenten unterrichtet werden und gefragt, was das jetzt für uns bedeutet. Er sagte, wenn nächste Woche immer noch gestreikt wird, dann wird er mit den Dozenten von diesem Department sprechen, dass wir Unterricht bekommen und auf jeden Fall die Prüfungen ablegen können.
Na gut, das ist wenigstens etwas, genauere Aussagen über den Streik erhält man hier generell nicht.
 
Sally vom IPO (International Program Office) rief uns an und sagte wir sollen unbedingt heute um 13 Uhr den Dozenten vom Kurs „Computer Application in Managementsystems“  in seinem Büro treffen. Es sei wichtig! Ja, wir waren da! Er leider nicht. Sein Assistent war da und wusste nichts von diesem Treffen. Alles andere hätte mich auch gewundert. Er sagte uns, der Professor kommt zu 14:30 Uhr zum Kurs, da könnten wir mit ihm sprechen. Leider hatten wir auch dann kein Glück.
 
Ich habe Nana im IPO gefragt, ob sie weiß, was mit dem Kurs vom Freitag ist und sie meinte, dieser würde stattfinden. Wir werden sehen...
 
Björn hat sich mit unserer Hochschule in Bremen in Verbindung gesetzt, berichtet was hier los ist und abgeklärt, was das für uns bedeutet. Wir sollen versuchen an alte Prüfungen zu kommen und uns mit denen auf die Prüfung vorbereiten.
Ich denke, es ist gut, dass sie bescheid wissen.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Die Dean von der Universität hat mit einigen Departments verhandelt. Die internationalen Studenten sollen weiterhin unterrichtet werden. Leider gilt das nicht für die Ghanaer. Die Ghanaer dürfen nicht an der Vorlesung teilnehmen. Bei einigen Professoren dürfen sie teilnehmen, werden aber dann nicht zur prüfung zu gelassen.
Am Wochenende wurde im ISH eine Liste ausgehängt, welche Kurse weiter gehen. Laut dieser Liste sollte mein Kurs heute stattfinden. Doch der Professor kam nicht. Drei von meinen Kommilitonen waren dort. Ich habe dem Klassensprecher von der Liste erzählt, er wusste nichts von einer Liste. War mir ja klar, er ist ja auch kein international student. Er ist für mich zum Professor gegangen, er wollte nicht, dass ich mit ihm rede. Vermutlich hatte er Angst, ich würde alleine unterrichtet werden. Er kam vom Professor wieder und sagte, der Prof kann auf Grund des Streikes nicht kommen.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Streik für den Rest der Woche

Über den Buschfunk hört man heute, dass der Streik noch die ganze Woche dauern wird, aber wahrscheinlich am nächsten Montag vorbei sein wird. Es betrifft nicht nur die Uni in Accra, sondern alle Universitäten in Ghana sind an dem Streik beteiligt (Cape Coast, Kumasi, Winniba). Es scheint sich um ein größeres Anliegen zu handeln.


Bisher bin ich noch von verschimmelten Kleidungsstücken im meinem Raum verschont geblieben. Doch das hat sich heute geändert. Ich wollte meine beige kurze Hose waschen. Nehme sie also aus dem Schrank, sie lag ganz unten von dem Stapel, und dachte, ich spinne.Viel Stoff ist an einer kurzen Hose ja nicht dran, aber das bißchen war komplett grün und blau. Von Vorne und hinten, von innen und außen. Es ist unglaublich. Ich habe mir daraufhin erstmal die anderen Sachen im Schrank angesehen, bis auf meine gelbe 7/8 Hose ist alles andere ok. Ich habe nun alle anderen Sachen außerhald des Kleiderschrank untergebracht. Sie liegen nun alle auf dem Sessel oder auf meinem Koffer. Mein Roommate war genauso erstaunt darüber, sie hat daraufhin gleich ihren Kleiderschrank weit geöffnet. Meine kurze Hose habe ich entsorgt. Die gelbe will ich versuchen noch zu reinigen. Andere Studenten erzählen ständig vom Schimmel im Raum und dass sie ihre Sachen einfach öfter mal von links nach rechts räumen, damit sie bewegt werden. Ich habe immer nur meine Sachen außerhalb betrachtet und geglaub ich hätte einfach Glück mit dem Schimmel. Aber ich wurde eines besseren belehrt. Auch mein Zimmer schimmelt.

Da der Streik ja noch mindestens die ganze Woche dauert, planen wir ein verlängertes Wochenende zu verreisen. Diesmal ist unser Ziel die Volta Region. Es soll nicht an die Küste gehen, sondern in die Berge.